50 Jahre Stiftung Deutsche Krebshilfe – Ein halbes Jahrhundert im Kampf gegen den Krebs

Seit 50 Jahren kämpft die Deutsche Krebshilfe unermüdlich gegen Krebs. Gegründet 1974 von Dr. Mildred Scheel, setzt sich die Stiftung für Forschung, Prävention, Aufklärung und Patientenversorgung ein.

Stephan Wäsche
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In 50 Jahren förderte die Deutsche Krebshilfe über 1,3 Mrd. Euro für Forschung, etablierte spezialisierte Krebszentren, verbesserte die Überlebensraten und stärkte die Prävention durch Aufklärungskampagnen.

Bonn – der 25. September 2024 markiert das 50-jährige Bestehen der Deutschen Krebshilfe, einer der zentralen Säulen im deutschen Gesundheitssystem im Kampf gegen Krebs. Seit ihrer Gründung am 25. September 1974 durch Dr. Mildred Scheel, der Frau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, hat die Stiftung nicht nur die Krebsforschung maßgeblich geprägt, sondern sich auch unermüdlich für die Prävention, Aufklärung und Unterstützung von Krebspatienten eingesetzt. Mit einem klaren Fokus auf den Menschen und einem unverrückbaren Ziel – Krebs zu bekämpfen und eines Tages zu besiegen – blickt die Deutsche Krebshilfe auf ein halbes Jahrhundert beeindruckender Erfolge, aber auch auf die gewaltigen Herausforderungen, die noch vor ihr liegen.

Die Gründung und Vision einer mutigen Frau

In den 1970er Jahren war das Bewusstsein für Krebs in der Öffentlichkeit noch wenig ausgeprägt. Oft galt die Diagnose als Todesurteil, und viele Menschen sprachen kaum über die Krankheit. In dieser Zeit war die medizinische Versorgung in Bezug auf Krebs im Vergleich zu heute unzureichend entwickelt, und die öffentliche Diskussion rund um das Thema Krebs wurde weitgehend vermieden. Dies war die Zeit, in der Dr. Mildred Scheel, eine engagierte Ärztin und Philanthropin, eine mutige Vision in die Tat umsetzte: Sie gründete die Deutsche Krebshilfe, um den Kampf gegen Krebs auf eine neue Ebene zu heben.

Ihre Vision war es, Krebs nicht nur in der medizinischen Forschung, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung in den Fokus zu rücken. Sie setzte sich zum Ziel, das Thema Krebs zu enttabuisieren und betroffene Menschen zu unterstützen. Mildred Scheel erkannte, dass der Kampf gegen Krebs nicht nur ein wissenschaftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem ist, das nur durch die Bündelung aller Kräfte zu bewältigen war. Dank ihrer einzigartigen Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu mobilisieren, schuf sie eine Plattform, die schnell zu einem wesentlichen Akteur im Gesundheitswesen wurde.

Die Mission der Deutschen Krebshilfe

Von Beginn an verfolgte die Stiftung Deutsche Krebshilfe eine mehrdimensionale Strategie, um das komplexe Problem Krebs aus verschiedenen Perspektiven zu bekämpfen. Über die Jahre hat sie vier zentrale Handlungsfelder definiert:

Forschung – Innovationen vorantreiben, um Leben zu retten

Eines der wichtigsten Ziele der Deutschen Krebshilfe war und ist die Förderung der Krebsforschung. Im Laufe der letzten 50 Jahre hat die Stiftung über 1,3 Milliarden Euro in die Forschung investiert und damit eine Vielzahl von Projekten ermöglicht, die das Verständnis der Krankheitsursachen verbessert und neue Therapien hervorgebracht haben. Besonders die personalisierte Medizin, die sich auf die genetischen Eigenschaften des Tumors konzentriert, wurde durch diese Förderung entscheidend vorangetrieben.

Klinische Studien, die von der Deutschen Krebshilfe unterstützt werden, haben dazu beigetragen, dass neue Medikamente entwickelt und Behandlungsansätze getestet werden konnten, die heute weltweit in der Therapie eingesetzt werden. Einer der größten Meilensteine war die Entwicklung der Immuntherapie, bei der das Immunsystem des Patienten gezielt aktiviert wird, um Krebszellen zu bekämpfen. Diese Therapieform hat das Potenzial, einige Krebsarten, die bisher als unheilbar galten, erfolgreich zu behandeln.

Prävention und Aufklärung – Krebs verhindern, bevor er entsteht

Neben der Forschung ist die Prävention eines der wichtigsten Anliegen der Deutschen Krebshilfe. Es wird geschätzt, dass etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch Präventionsmaßnahmen und frühzeitige Erkennung verhindert werden könnten. Die Deutsche Krebshilfe setzt deshalb auf umfassende Aufklärungskampagnen, um die Bevölkerung über Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung zu informieren.

Eine ihrer bekanntesten Initiativen ist die Kampagne „Mit aller Kraft gegen den Krebs“, die eine breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung von Früherkennungsuntersuchungen und einem gesunden Lebensstil aufmerksam macht. Regelmäßig fördert die Stiftung auch groß angelegte Informationskampagnen wie den „Brustkrebsmonat Oktober“ oder das „Europäische Prostatakrebs-Früherkennungsprogramm“, die einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für diese schwerwiegenden Erkrankungen zu schärfen.

Patientenversorgung – Der Mensch im Mittelpunkt

Die Unterstützung von Krebspatienten und deren Angehörigen ist ein weiterer zentraler Pfeiler der Arbeit der Deutschen Krebshilfe. Von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge begleitet die Stiftung Betroffene auf ihrem Weg durch die Krankheit. Dabei finanziert sie eine Vielzahl von Einrichtungen, die sowohl medizinische als auch psychosoziale Unterstützung bieten.

Ein besonders bedeutendes Projekt war die Einrichtung von sogenannten „Tumorzentren“, die eine interdisziplinäre Behandlung von Krebspatienten ermöglichen. In diesen Zentren arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng zusammen, um die bestmögliche Therapie für jeden Patienten zu gewährleisten. Darüber hinaus unterstützt die Deutsche Krebshilfe den Ausbau der Palliativversorgung, um die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren Krebserkrankungen zu verbessern.

Politische Einflussnahme – Krebsbekämpfung auf der Agenda

Neben ihrer direkten Unterstützung von Forschung und Patientenversorgung spielt die Deutsche Krebshilfe auch eine wichtige Rolle in der politischen Landschaft Deutschlands. Sie setzt sich aktiv für verbesserte Rahmenbedingungen in der Krebsversorgung ein und wirkt an der Entwicklung von Leitlinien zur Früherkennung und Behandlung von Krebs mit. Dank ihrer Expertise und ihrem Renommee hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass Krebsprävention und -forschung heute auf der politischen Agenda einen hohen Stellenwert einnehmen.

Die Stiftung setzt sich außerdem für eine stärkere finanzielle Unterstützung der Krebsforschung durch den Staat ein und fordert kontinuierlich verbesserte Bedingungen für klinische Studien, damit innovative Therapien schneller den Weg zu den Patienten finden können.

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Die Erfolge der letzten fünf Jahrzehnte

In den letzten 50 Jahren hat die Stiftung Deutsche Krebshilfe eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Die Überlebensraten bei vielen Krebsarten haben sich dank der von ihr geförderten Forschung und Präventionsmaßnahmen deutlich verbessert. Früher waren Krebserkrankungen wie das Hodgkin-Lymphom oder bestimmte Leukämien oft ein Todesurteil, heute können sie in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden.

Zu den größten Erfolgen zählt die Etablierung der bereits erwähnten Krebszentren und die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Onkologen, Chirurgen und Radiologen. Die Deutsche Krebshilfe hat auch die Einrichtung von spezialisierten Kinderkrebszentren vorangetrieben, die auf die besonderen Bedürfnisse junger Patienten eingehen.

Herausforderungen und Blick in die Zukunft

Trotz aller Fortschritte bleibt der Kampf gegen den Krebs eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 500.000 Menschen neu an Krebs, und die alternde Bevölkerung wird voraussichtlich zu einem weiteren Anstieg dieser Zahlen führen.

Die Zukunft der Krebsbehandlung wird sich zunehmend auf personalisierte Therapien konzentrieren, die auf die genetischen Merkmale jedes Patienten abgestimmt sind. Hierbei wird die Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle spielen, insbesondere in der frühzeitigen Erkennung und Diagnose von Krebs. Auch die Immuntherapie, die bereits vielversprechende Ergebnisse liefert, wird weiterentwickelt, um ihre Wirksamkeit bei noch mehr Krebsarten zu verbessern.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens richtet die Deutsche Krebshilfe einen eindringlichen Appell an die Gesellschaft: Der Kampf gegen Krebs kann nur durch das Engagement jedes Einzelnen erfolgreich geführt werden. Dazu gehört nicht nur die finanzielle Unterstützung der Stiftung, sondern auch die aktive Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und ein gesundheitsbewusster Lebensstil. Jeder Euro, der gespendet wird, hilft dabei, die Forschung voranzutreiben, Patienten zu unterstützen und die Prävention zu stärken.

Kontakt

Wer nährer Informationen zur Arbeit der Deutschen Krebshilfe benötigt oder finanziell Helfen möchte, kann die Stiftung über folgende Wege erreichen:


Stiftung Deutsche Krebshilfe

Buschstr. 32
D-53113 Bonn
Telefon:  +49 (0)228 72990-0
E-Mail: info@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de

Fazit

50 Jahre Stiftung Deutsche Krebshilfe – das bedeutet ein halbes Jahrhundert unermüdlicher Einsatz im Kampf gegen eine der schwersten Krankheiten unserer Zeit. Die Stiftung hat maßgeblich dazu beigetragen, die Krebsforschung in Deutschland voranzutreiben und die Versorgung von Krebspatienten entscheidend zu verbessern. Doch der Kampf ist noch lange nicht vorbei. Mit einem klaren Blick auf die zukünftigen Herausforderungen und einem unerschütterlichen Willen, diese zu meistern, bleibt die Deutsche Krebshilfe eine unverzichtbare Institution im Kampf gegen den Krebs – heute und in den kommenden Jahrzehnten.

Quelle

  • 50 Jahre Deutsche Krebshilfe (2024) Krebshilfe.de. Verfügbar unter: https://www.krebshilfe.de/50-jahre-deutsche-krebshilfe/ (Zugegriffen: 24. September 2024).

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