Computertomographie (CT)

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Röntgenstrahlen detaillierte Querschnittsbilder des Körpers erzeugt. Sie dient der Diagnose von Krankheiten in Organen, Knochen und Geweben.

Stephan Wäsche 582 Aufrufe
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Ein CT-Gerät ist ein medizinischer Scanner, der Röntgenstrahlen verwendet, um detaillierte Querschnittsbilder des Körpers zu erstellen. Es rotiert um den Patienten und erzeugt präzise 3D-Darstellungen von Gewebe und Organen.© Foto: contact me Pexels

Die Computertomographie (CT), auch bekannt als Computer-Tomographie oder seltener Schichtröntgen, ist ein medizinisches Bildgebungsverfahren, das zur Erzeugung von detaillierten Querschnittsbildern des menschlichen Körpers verwendet wird. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Technologien in der modernen Diagnostik und hat die Radiologie grundlegend revolutioniert. Die CT ist besonders nützlich für die Untersuchung von Weichteilen, Knochen, Blutgefäßen und anderen Strukturen, die auf konventionellen Röntgenbildern schwer zu erkennen sind.

Computertomographie
Synonym
Computertomografie, Computer-Tomographie
Ausprache (IPA)
[kɔmˈpjuːtɐtoˌmoˈɡʁaːfiː]
Abkürzung
CT
Englisch
computed tomography
Griechisch
τομή (tomé) = Schnitt, γράφειν (gráphein) = schreiben

Definition

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem Röntgenstrahlen genutzt werden, um Querschnittsbilder des Körpers zu erzeugen. Ein rotierender Röntgenstrahl erfasst dabei Daten, die ein Computer zu detaillierten, oft 3D-Bildern rekonstruiert. CT wird häufig zur Diagnose von Erkrankungen in Bereichen wie Gehirn, Lunge, Herz, Bauch und Knochen eingesetzt. Trotz Strahlenbelastung bietet die CT schnelle und präzise Einblicke.

Prinzip und Funktionsweise

Die Computertomographie (CT) basiert auf der Anwendung von Röntgenstrahlen und der Fähigkeit eines Computers, aus diesen Strahlen detailreiche, schichtweise Bilder des menschlichen Körpers zu erzeugen. Der Kern des Verfahrens liegt in der differenziellen Abschwächung der Röntgenstrahlen durch verschiedene Gewebearten und der anschließenden Bildrekonstruktion durch komplexe mathematische Algorithmen.

Grundlagen der Röntgentechnologie

Bei einer CT-Untersuchung wird ein schmaler Röntgenstrahl erzeugt, der den Körper durchdringt. Röntgenstrahlen sind eine Form von ionisierender Strahlung, die in der Lage ist, Materie zu durchdringen, jedoch von verschiedenen Geweben unterschiedlich stark absorbiert wird. Dichte Gewebe wie Knochen absorbieren mehr Strahlung, während weichere Gewebe wie Muskeln, Fett oder Flüssigkeiten weniger Strahlung absorbieren.

Röhre und Detektor

In einem CT-Scanner befindet sich eine Röntgenröhre, die um den Patienten rotiert und dabei kontinuierlich Röntgenstrahlen aussendet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Röhre befinden sich hochsensible Detektoren, die die abgeschwächten Röntgenstrahlen messen, nachdem sie den Körper durchquert haben. Da der Strahl im CT-Gerät um den Körper rotiert, kann er Messungen aus verschiedenen Winkeln durchführen.

Rotation und Schichtaufnahme

Der Begriff “Tomographie” bedeutet wörtlich “Schichtaufnahme”. Während der Untersuchung bewegt sich der Tisch, auf dem der Patient liegt, langsam durch die CT-Röhre. Dabei rotiert die Röntgenquelle kontinuierlich um den Patienten, und es werden während dieser Bewegung Messungen aus verschiedenen Winkeln gemacht. Die erfassten Daten ermöglichen die Erstellung von Schichtbildern (Schnittbildern) des Körpers.

Ein CT-Scanner erfasst dabei typischerweise eine Serie von Bildern in einer Vielzahl von Schichten, die in der Regel parallel zur Körperebene verlaufen. Diese Schichten können anschließend vom Computer in 2D- oder 3D-Bilder rekonstruiert werden.

Bildrekonstruktion

Die Daten, die von den Detektoren gesammelt werden, bestehen aus einer Vielzahl von Röntgendurchlässigkeitswerten. Diese Rohdaten werden an einen Computer gesendet, der mithilfe von Rekonstruktionsalgorithmen detaillierte Bilder erzeugt. Eine der am häufigsten verwendeten Rekonstruktionsmethoden ist die Rückprojektion kombiniert mit Faltungstechniken (Filtered Back Projection).

Moderne CT-Scanner verwenden zudem fortgeschrittene iterative Rekonstruktionsverfahren, die Bildrauschen und Artefakte reduzieren und gleichzeitig die Strahlenexposition für den Patienten minimieren.

Hounsfield-Skala

Um die Bilder zu interpretieren, wird in der Computertomographie die sogenannte Hounsfield-Skala verwendet, die von Sir Godfrey Hounsfield, einem der Erfinder der CT, entwickelt wurde. Diese Skala misst die Dichte von Geweben und ordnet ihnen bestimmte Hounsfield-Einheiten (HU) zu:

  • Luft hat einen Wert von etwa -1000 HU.
  • Wasser hat einen Wert von 0 HU.
  • Knochen können Werte von +700 bis +3000 HU aufweisen.

Diese Skala ermöglicht es, verschiedene Gewebetypen klar zu unterscheiden und abzubilden. Zum Beispiel können Tumoren oder Blutungen, die eine andere Dichte als das umliegende Gewebe aufweisen, deutlich auf den CT-Bildern identifiziert werden.

Spiral-CT und Mehrschicht-CT

Moderne CT-Scanner verwenden die Spiral-CT-Technologie. Bei der Spiral-CT bewegt sich der Patient kontinuierlich durch die Röhre, während die Röntgenquelle eine spiralförmige Abtastung durchführt. Dies ermöglicht eine schnelle und durchgehende Abtastung des Körpers und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Details übersehen werden.

Eine Weiterentwicklung ist die Mehrschicht-CT oder Multidetektor-CT. Hierbei verwenden die Scanner mehrere Detektorreihen, sodass während einer einzigen Rotation des Röntgenstrahls mehrere Schichten des Körpers gleichzeitig aufgenommen werden können. Dies beschleunigt den Prozess erheblich und verbessert die Bildqualität.

Kontrastmittel

In einigen Fällen wird während der CT-Untersuchung ein Kontrastmittel intravenös injiziert, um bestimmte Strukturen im Körper besser sichtbar zu machen. Kontrastmittel, die auf Jodbasis beruhen, absorbieren die Röntgenstrahlen stärker und machen Gefäße, Tumoren oder entzündliche Prozesse deutlich erkennbar.

Bildnachbearbeitung und 3D-Rekonstruktion

Dank der fortschrittlichen Software kann das medizinische Personal die CT-Bilder nach der Untersuchung in verschiedenen Ebenen betrachten (axial, koronare und sagittale Schnitte) und auch 3D-Rekonstruktionen erstellen. Diese 3D-Modelle sind besonders hilfreich für die präoperative Planung oder die genaue Untersuchung komplexer anatomischer Strukturen wie des Herzens oder der Blutgefäße.

Einsatzgebiete und Indikationen

Die Computertomographie (CT) wird in der Medizin in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt und hat sich zu einem unverzichtbaren Diagnoseinstrument entwickelt. Sie bietet detaillierte Querschnittsbilder des Körpers, die sowohl bei der Erkennung von Erkrankungen als auch bei der Planung von Behandlungen eine entscheidende Rolle spielen. Die CT eignet sich besonders für die Untersuchung von Weichteilen, Blutgefäßen, Knochen und inneren Organen, die mit konventionellen Röntgenaufnahmen nur unzureichend dargestellt werden können. Zu den wichtigsten Einsatzgebiete der CT zählen:

Neurologie (Kopf und Gehirn)

Die CT wird häufig zur Untersuchung von Kopf und Gehirn eingesetzt. Sie ist besonders hilfreich bei der Diagnose von:

  • Schlaganfällen
    CT-Bilder können schnell zwischen einem ischämischen Schlaganfall (durch Gefäßverschluss) und einem hämorrhagischen Schlaganfall (durch Blutung) unterscheiden. Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung.
  • Hirnblutungen
    Intrakranielle Blutungen, wie subdurale oder epidurale Hämatome, können auf CT-Bildern leicht erkannt werden.
  • Hirntumoren
    Tumore im Gehirn können durch die dichte Unterscheidung von gesundem Gewebe und Tumorgewebe erkannt werden.
  • Traumatische Hirnverletzungen
    Schädelverletzungen nach Unfällen oder Stürzen lassen sich mit der Computertomographie zuverlässig beurteilen.
  • Hydrozephalus
    Eine abnorme Ansammlung von Flüssigkeit im Gehirn, die zu erhöhtem Hirndruck führen kann, wird mittels CT erfasst.

Thorax (Lungen und Herz)

Die CT spielt eine wesentliche Rolle in der Diagnose von Lungenerkrankungen und ist auch in der kardiologischen Bildgebung von großem Wert:

  • Lungenentzündungen (Pneumonie)
    Entzündungsherde in der Lunge sind auf CT-Bildern sehr gut erkennbar.
  • Lungenembolie
    Eine CT-Angiographie kann Thromben in den Lungenarterien nachweisen, die zu einer Lungenembolie führen.
  • Lungentumoren
    Zur Erkennung von Lungenkrebs oder Metastasen wird die Computertomographie häufig verwendet.
  • Pleuraergüsse
    Flüssigkeitsansammlungen im Pleuraspalt (zwischen Lunge und Brustwand) können leicht identifiziert werden.
  • Kardiale CT
    Für die nicht-invasive Beurteilung der Koronararterien (CT-Koronarangiographie), zur Erkennung von Verkalkungen und Engstellen der Herzkranzgefäße. Diese Untersuchungen sind besonders wichtig für die Diagnose von Koronararterienerkrankungen.

Abdomen und Becken

Die CT ist eines der Hauptwerkzeuge zur Untersuchung der Bauchhöhle und der Beckenregion. Sie hilft bei der Diagnose von Erkrankungen in Organen wie:

  • Leber
    Lebertumoren, Zysten, Abszesse oder Metastasen lassen sich durch die Computertomographie sehr gut darstellen.
  • Gallenblase und Gallenwege
    Steine, Entzündungen (Cholezystitis) und Tumore können diagnostiziert werden.
  • Bauchspeicheldrüse
    Pankreastumoren, Entzündungen (Pankreatitis) und Zysten sind im CT gut sichtbar.
  • Nieren
    Nierensteine, Tumore, Zysten oder Verletzungen werden routinemäßig mittels CT untersucht.
  • Darm
    CT ist ein nützliches Hilfsmittel zur Diagnose von Darmverschluss, entzündlichen Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Tumoren und Divertikulitis.
  • Urogenitalsystem
    Erkrankungen der Harnblase, der Prostata (bei Männern) oder der Gebärmutter und Eierstöcke (bei Frauen) können mittels CT erkannt werden.

Skelettsystem (Orthopädie)

In der Orthopädie wird die Computertomographie häufig zur Untersuchung von Knochen und Gelenken verwendet:

  • Frakturen
    Besonders bei komplizierten oder unklaren Frakturen, die auf normalen Röntgenbildern schwer erkennbar sind, bietet die CT eine detaillierte Darstellung.
  • Wirbelsäulenerkrankungen
    Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen oder Tumore der Wirbelsäule werden mittels Computertomographie sichtbar gemacht.
  • Osteoporose
    Durch die CT kann die Knochenmineraldichte bestimmt werden, um das Risiko von Knochenbrüchen zu beurteilen.
  • Gelenkerkrankungen
    Arthrose, Rheuma oder Traumata, die die Gelenke betreffen, lassen sich mittels Computertomographie gut darstellen.

Gefäßdiagnostik (CT-Angiographie)

Die CT-Angiographie (CTA) wird eingesetzt, um Blutgefäße darzustellen und Erkrankungen des Gefäßsystems zu diagnostizieren:

  • Aneurysmen
    Erweiterungen von Arterien, z. B. der Aorta oder Hirnarterien, können mit einer CTA gut erkannt werden.
  • Stenosen
    Verengungen von Arterien, wie sie bei der Arteriosklerose auftreten, sind gut darstellbar.
  • Gefäßmalformationen
    Arteriovenöse Malformationen oder andere Gefäßanomalien können durch die CTA dargestellt werden.
  • Thrombosen
    Blutgerinnsel in Venen oder Arterien lassen sich zuverlässig erkennen.

Traumatologie

Die CT ist ein unverzichtbares Hilfsmittel in der Notfallmedizin, insbesondere bei Patienten mit Polytrauma (Verletzungen mehrerer Körperregionen), die durch Unfälle oder schwere Verletzungen verursacht werden. Schnelle Ganzkörper-CTs helfen, lebensbedrohliche Zustände wie:

  • Blutungen (intern und extern),
  • Knochenbrüche (insbesondere bei der Wirbelsäule, dem Becken und den Extremitäten),
  • Lungenverletzungen (Pneumothorax, Hämatothorax)

schnell und präzise zu diagnostizieren.

Onkologie (Krebsdiagnostik und -behandlung)

Die Computertomographie spielt eine zentrale Rolle in der Erkennung und Stadieneinteilung von Tumoren. Sie wird verwendet, um:

  • Primärtumoren und deren Ausdehnung im Körper zu lokalisieren,
  • Metastasen in Organen wie Lunge, Leber, Gehirn oder Knochen zu erkennen,
  • Tumoren und deren Ansprechen auf Therapien (z.B. Chemotherapie oder Strahlentherapie) zu überwachen.

Kardiologie

In der Kardiologie hilft die Computertomographie insbesondere bei der nicht-invasiven Darstellung des Herzens und der Herzkranzgefäße (Koronargefäße):

  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
    Zur Beurteilung von Verkalkungen und Verengungen in den Koronararterien.
  • Herzfunktion
    Funktionelle Beurteilung des Herzens, wie die Ejektionsfraktion oder die Anatomie der Herzklappen.

Dentale Anwendungen

In der Zahnmedizin und der Kieferchirurgie wird die Computertomographie für die Beurteilung der Zähne, des Kiefers und des Kiefergelenks eingesetzt. Dies ist besonders bei implantologischen Planungen oder bei der Diagnose von Kieferfrakturen von Bedeutung.

CT-Angiographie

Die CT-Angiographie (CTA) ist eine spezielle Form der Computertomographie, bei der Kontrastmittel verwendet werden, um Blutgefäße hervorzuheben. Die CTA ermöglicht die präzise Darstellung von Arterien und Venen, was besonders wichtig bei der Diagnose von Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen, Stenosen (Verengungen) oder Dissektionen (Risse in der Gefäßwand) ist.

Technische Weiterentwicklungen

Es gibt verschiedene Arten von CT-Scans, die sich in ihrer Technik und Anwendung unterscheiden:

  • Spiral-CT (Helical-CT)
    Bei dieser Technik rotiert der CT-Scanner kontinuierlich um den Patienten, während sich der Untersuchungstisch langsam durch den Scanner bewegt. Dadurch entstehen spiralförmige Schichten, die eine schnelle und detaillierte Bildgebung ermöglichen.
  • Mehrschicht-CT (Multislice-CT oder Multidetektor-CT)
    Diese Weiterentwicklung des Spiral-CT nutzt mehrere Detektorreihen, die gleichzeitig mehrere Schichten des Körpers erfassen können. Dies führt zu einer höheren Bildqualität und schnelleren Scan-Zeiten.
  • Kontrastmittel-CT
    Hierbei wird ein Kontrastmittel intravenös verabreicht, um bestimmte Strukturen wie Blutgefäße, Organe oder Tumore deutlicher darzustellen. Dies ist besonders hilfreich bei der Diagnose von Gefäßerkrankungen, Tumoren oder Entzündungen.
  • Low-Dose-CT
    Diese Art von CT verwendet eine geringere Strahlendosis, um die Strahlenbelastung des Patienten zu minimieren. Sie wird oft in der Lungenkrebsfrüherkennung eingesetzt.
  • Kernspintomographie (CT/MRT-Hybridgeräte)
    Kombiniert die Vorteile der Computertomographie (gute Knochendarstellung) mit denen der MRT (gute Weichteildarstellung), indem beide Technologien in einem Gerät genutzt werden. Dies ermöglicht eine umfassende Diagnostik.
  • Dual-Energy-CT
    Bei dieser Technik werden zwei verschiedene Energielevels zur gleichen Zeit verwendet, um unterschiedliche Gewebearten besser zu unterscheiden. Dies ist besonders nützlich zur Identifikation von Materialien und zur Unterscheidung zwischen Kalkablagerungen und Kontrastmittel.
  • Perfusions-CT
    Diese Methode misst den Blutfluss durch Gewebe und Organe. Sie wird häufig zur Beurteilung von Schlaganfällen, Tumoren und anderen Erkrankungen eingesetzt, bei denen die Durchblutung eine Rolle spielt.
  • Virtuelle CT (virtuelle Koloskopie, virtuelle Bronchoskopie):
    Diese Technik verwendet CT-Daten, um 3D-Rekonstruktionen von Organen zu erstellen, was eine nicht-invasive Untersuchung beispielsweise des Dickdarms oder der Bronchien ermöglicht.
  • Interventions-CT
    Hierbei wird die CT-Bildgebung genutzt, um minimal-invasive Eingriffe wie Biopsien oder Drainagen präzise zu steuern.

Die Wahl der CT-Art hängt von der spezifischen klinischen Fragestellung, dem zu untersuchenden Körperbereich und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Jede Methode bietet einzigartige Vorteile und kann in verschiedenen medizinischen Kontexten eingesetzt werden.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

  • Schnelligkeit
    Moderne CT-Scanner können den gesamten Körper in Sekunden abbilden, was besonders in Notfällen von entscheidender Bedeutung ist.
  • Detaillierte Bilder
    Die Computertomographie liefert hochauflösende Bilder und ermöglicht eine klare Differenzierung zwischen verschiedenen Geweben.
  • 3D-Rekonstruktionen
    Durch fortschrittliche Software können 3D-Modelle der Organe und Gewebe erstellt werden, was bei chirurgischen Planungen oder der Strahlentherapie hilfreich ist.

Nachteile

  • Strahlenbelastung
    Eine der größten Sorgen bei der Computertomographie ist die Strahlenbelastung, da bei jeder Untersuchung ionisierende Strahlen verwendet werden. Die kumulative Strahlenbelastung kann insbesondere bei wiederholten Untersuchungen potenziell gesundheitsschädlich sein.
  • Kontrastmittelrisiken
    Bei der Verwendung von Kontrastmitteln kann es zu allergischen Reaktionen oder Nierenfunktionsstörungen kommen, insbesondere bei Patienten mit bestehender Nierenschwäche.

Strahlenschutz

Aufgrund der potenziellen Risiken durch die Strahlenbelastung wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um die Strahlendosis bei CT-Untersuchungen zu minimieren. Dazu gehören:

  • Dosisreduzierende Algorithmen
    Moderne CT-Geräte verwenden spezielle Software, die die Strahlendosis an den zu untersuchenden Körperteil und die diagnostischen Anforderungen anpasst.
  • Alternative Bildgebungsverfahren
    In Fällen, in denen eine Computertomographie nicht zwingend erforderlich ist, können alternative Methoden wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall zum Einsatz kommen, die keine ionisierende Strahlung verwenden.

Besondere CT-Verfahren

  • Low-Dose-CT
    Speziell in der Lungendiagnostik wird oft eine Niedrigdosis-CT eingesetzt, beispielsweise für Lungenkrebs-Screenings, bei denen es darauf ankommt, mit möglichst geringer Strahlenbelastung zu arbeiten.
  • CT-Kolonographie
    Eine spezielle Form der Computertomographie, die zur Untersuchung des Dickdarms verwendet wird. Sie wird oft als nicht-invasive Alternative zur herkömmlichen Koloskopie eingesetzt.
  • Kardiologische CT
    Hierbei handelt es sich um hochspezialisierte Verfahren zur Beurteilung des Herzens und der Koronararterien. Die Kardio-CT ermöglicht eine nicht-invasive Analyse der Herzkranzgefäße und der Herzfunktion.

Geschichte und Entwicklung

Die Computertomographie wurde in den 1970er Jahren entwickelt, basierend auf mathematischen Konzepten der Bildrekonstruktion. Der erste kommerzielle CT-Scanner wurde von Sir Godfrey Hounsfield (1972) gebaut, der später gemeinsam mit Allan Cormack für diese Entdeckung den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt (1979). Hounsfields Scanner konnte jedoch nur den Kopf untersuchen und benötigte mehrere Stunden, um die Daten zu verarbeiten. Seitdem hat sich die Technologie erheblich weiterentwickelt, sodass moderne CT-Scanner den gesamten Körper innerhalb von Sekunden abbilden können.

Zusammenfassung

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Querschnittsbilder des Körpers mithilfe von Röntgenstrahlen und Computertechnik erstellt. Sie wird für die Diagnose von Erkrankungen des Gehirns, Herzens, Lungen, Bauchraums und des Skelettsystems genutzt. Moderne CT-Technologien wie Mehrschicht-CT und Dual-Energy-CT verbessern die Bildqualität und reduzieren die Untersuchungsdauer. Trotz der Strahlenbelastung ist die CT in der Notfall- und Routinediagnostik unverzichtbar. Künftige Entwicklungen konzentrieren sich auf die Integration von KI zur Verbesserung der Diagnosegenauigkeit.

Quellen

  • Computed tomography (CT) (ohne Datum) National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering. Verfügbar unter: https://www.nibib.nih.gov/science-education/science-topics/computed-tomography-ct (Zugegriffen: 28. Juni 2024).
  • DocCheck, M. B. (2003) Computertomographie, DocCheck Flexikon. DocCheck Community GmbH. Verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Computertomographie (Zugegriffen: 28. Juni 2024).
  • Urban & Fischer Verlag (Hrsg.). (2006). Roche Lexikon Medizin Sonderausgabe (5. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.
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