Husten

Husten ist ein häufiges Symptom, das oft harmlos ist, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen kann. Ob trocken oder produktiv, die Ursachen reichen von Infektionen bis zu chronischen Erkrankungen.

Stephan Wäsche 84 Aufrufe
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Gegen Husten helfen warme Getränke (z.B. Tee mit Honig), Inhalation mit Salzlösung, Hustenbonbons, schleimlösende Mittel (z.B. ACC) oder Hustenstiller (z.B. Dextromethorphan) bei trockenem Husten.© Foto: Vlada Karpovich (Pexels)

Husten (lateinisch: tussis) ist eines der häufigsten Symptome, das nahezu jeder Mensch im Laufe seines Lebens erlebt. Es handelt sich um eine schützende Reaktion des Körpers, um die Atemwege von Schleim, Fremdkörpern oder reizenden Substanzen zu befreien. Obwohl Husten oft harmlos ist, kann er in bestimmten Fällen auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Husten kann akut oder chronisch sein und viele verschiedene Ursachen haben, die von einfachen Erkältungen bis hin zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen reichen.

Arten des Hustens

Husten kann in verschiedenen Formen auftreten, wobei die Klassifikation insbesondere nach Dauer und der Beschaffenheit des Hustens erfolgt. Die Unterscheidung dieser Formen ist wichtig, um die zugrunde liegende Ursache zu erkennen und eine geeignete Therapie zu wählen.

  • Trockener Husten (Reizhusten)
    Trockener Husten ist, wie der Name schon sagt, nicht von Schleim begleitet. Dieser Husten ist oft schmerzhaft, da die Atemwege durch die ständigen Hustenanfälle gereizt werden. Trockener Husten tritt häufig zu Beginn einer Erkältung oder Grippe auf und kann durch Reizstoffe wie Rauch, Staub oder trockene Luft verstärkt werden. Darüber hinaus ist er auch typisch für Erkrankungen wie Keuchhusten, Asthma oder bei Lungenfibrose, bei der das Lungengewebe vernarbt.
  • Produktiver Husten (feuchter Husten)
    Im Gegensatz zum trockenen Husten ist produktiver Husten durch die Produktion von Schleim (Sputum) gekennzeichnet. Der Schleim kann klar, gelblich, grünlich oder sogar blutig sein, je nach zugrunde liegender Erkrankung. Typisch tritt produktiver Husten bei bakteriellen Infektionen der Atemwege wie Bronchitis oder Lungenentzündung auf. Auch bei chronischen Erkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist produktiver Husten ein zentrales Symptom.
  • Akuter Husten
    Akuter Husten beginnt plötzlich und dauert in der Regel nicht länger als drei Wochen. Er ist in den meisten Fällen mit viralen Infektionen wie Erkältungen, Grippe oder akuter Bronchitis verbunden. Akuter Husten wird durch den Versuch des Körpers ausgelöst, Schleim oder Reizstoffe loszuwerden, die die Atemwege blockieren.
  • Subakuter Husten
    Subakuter Husten dauert zwischen drei und acht Wochen an. Er tritt häufig nach einer akuten Atemwegsinfektion auf und wird als Resthusten bezeichnet. In dieser Phase kann der Husten noch bestehen, obwohl die eigentliche Infektion abgeklungen ist.
  • Chronischer Husten
    Chronischer Husten definiert sich durch eine Dauer von mehr als acht Wochen. Er kann auf verschiedene chronische Erkrankungen wie Asthma, COPD, Tuberkulose oder gastroösophagealen Reflux (GERD) hinweisen. Dieser Husten sollte immer ärztlich untersucht werden, um ernste Ursachen ausschließen zu können.

Häufige Ursachen von Husten

Husten kann viele verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Reizungen der Atemwege bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu erkennen, um eine angemessene Behandlung einzuleiten. Zu den häufigsten Ursachen von Husten zählen:

Infektionen der Atemwege

Die häufigste Ursache für Husten sind Infektionen, sowohl viraler als auch bakterieller Natur. Diese Infektionen betreffen die oberen und unteren Atemwege und führen in der Regel zu akutem Husten, der nach wenigen Tagen bis Wochen abklingt. Zu den wichtigsten infektiösen Ursachen gehören:

  • Erkältungen (grippale Infekte)
    Eine Erkältung ist eine virale Infektion, die meist durch Rhinoviren ausgelöst wird. Sie führt zu einer Entzündung der Schleimhäute in Nase und Rachen, was zu trockenem oder produktivem Husten führen kann. Der Husten ist anfangs oft trocken und entwickelt sich dann zu einem produktiven Husten mit Schleim, wenn der Körper beginnt, die Infektion zu bekämpfen.
  • Grippe (Influenza)
    Die Grippe ist eine ernstere virale Infektion, die durch Influenzaviren verursacht wird. Sie kann neben Husten auch zu Fieber, Gliederschmerzen und Schwäche führen. Der Husten bei einer Grippe kann anhaltend und trocken sein, bevor er produktiv wird.
  • Bronchitis
    Akute Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, die oft nach einer Erkältung oder Grippe auftritt. Sie verursacht einen hartnäckigen, produktiven Husten mit Schleim. Die akute Bronchitis ist in den meisten Fällen viral, aber sie kann auch durch Bakterien verursacht werden.
  • Lungenentzündung (Pneumonie)
    Eine Lungenentzündung ist eine Infektion der Lunge, die durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden kann. Typische Symptome sind Fieber, Schüttelfrost, Atemnot und produktiver Husten mit farbigem Schleim (oft gelb oder grün). Eine Lungenentzündung erfordert in der Regel eine medizinische Behandlung, insbesondere wenn sie durch Bakterien ausgelöst wird.
  • Keuchhusten (Pertussis)
    Diese bakterielle Infektion führt zu einem schweren, anhaltenden Husten, der als „bellend“ oder „krampfartig“ beschrieben wird. Der Husten kann so stark sein, dass er zu Erbrechen oder Atemproblemen führt. Keuchhusten ist hoch ansteckend und kann vor allem bei Kindern gefährlich sein.

Asthma

Asthma ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der die Bronchien überempfindlich auf bestimmte Reize reagieren. Diese Überempfindlichkeit führt zu einer Verengung der Atemwege, was Atembeschwerden und Husten zur Folge hat. Typisch für Asthma ist ein nächtlicher oder frühmorgendlicher Husten, der oft von Keuchen begleitet wird.

  • Husten als Hauptsymptom
    Bei einer speziellen Form des Asthmas, dem sogenannten „hustenbedingten Asthma“ (cough-variant asthma), ist Husten das Hauptsymptom, ohne dass typische Keuchgeräusche auftreten. In diesem Fall kann der Husten chronisch und störend sein, insbesondere nachts.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die in erster Linie durch Rauchen verursacht wird. Sie umfasst chronische Bronchitis und Emphysem und führt zu einer dauerhaften Einschränkung des Luftstroms in den Atemwegen. Menschen mit COPD leiden häufig unter produktivem Husten, der durch übermäßige Schleimproduktion in den Atemwegen verursacht wird.

  • Raucherhusten
    Raucher entwickeln oft einen charakteristischen, anhaltenden Husten, der morgens besonders stark ist. Der Körper versucht, die Atemwege von dem durch das Rauchen angesammelten Schleim und Schadstoffen zu befreien.
  • Verlauf
    Im fortgeschrittenen Stadium der COPD kann der Husten zu einer dauerhaften Belastung werden, begleitet von Atemnot und häufigen Infektionen der Atemwege.

Allergien und postnasales Drip-Syndrom

Allergien können Husten auslösen, wenn die Atemwege durch eingeatmete Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Schimmel oder Tierhaare gereizt werden. Bei vielen Menschen führt eine allergische Reaktion zu einer Entzündung der Nasenschleimhaut, die wiederum zu einem postnasalen Drip (sekretabfließendes Syndrom) führt.

  • Postnasales Drip-Syndrom
    Bei dieser Erkrankung tropft Schleim aus den Nasennebenhöhlen in den Rachen hinunter. Der Körper reagiert auf diese Reizung mit Husten, um den Schleim zu entfernen. Häufig ist dieser Husten nachts und im Liegen besonders ausgeprägt.
  • Begleitsymptome
    Neben Husten treten bei Allergien oft auch Symptome wie Niesen, juckende Augen, eine verstopfte Nase und Halsschmerzen auf.

Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)

GERD ist eine Erkrankung, bei der Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt. Diese Säure kann die Schleimhäute reizen und Husten auslösen. Reflux-bedingter Husten tritt besonders häufig nach dem Essen oder im Liegen auf.

  • Reizhusten
    Bei GERD ist der Husten oft trocken und geht nicht mit Schleimproduktion einher. Manche Betroffene haben zusätzlich Sodbrennen, jedoch kann Husten bei GERD auch das einzige Symptom sein.
  • Verstärkung im Liegen
    Da die Magensäure besonders im Liegen leichter in die Speiseröhre aufsteigen kann, verschlechtert sich der Husten oft nachts oder nach Mahlzeiten.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können Husten als Nebenwirkung auslösen. Dies ist besonders häufig bei ACE-Hemmern der Fall, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.

  • ACE-Hemmer
    Diese Medikamente können bei bis zu 20 % der Patienten einen trockenen, hartnäckigen Husten verursachen. Der Husten tritt in der Regel einige Wochen nach Beginn der Einnahme auf und verschwindet oft nach dem Absetzen des Medikaments.
  • Andere Medikamente
    Auch andere Medikamente, wie Betablocker, die ebenfalls bei Herz- und Blutdruckerkrankungen verwendet werden, können Husten als Nebenwirkung haben.

Rauchen

Rauchen ist eine der Hauptursachen für chronischen Husten. Die Schadstoffe im Tabakrauch reizen die Atemwege und führen zu einer vermehrten Schleimproduktion. Raucherhusten ist typischerweise morgens besonders stark, da der Körper während des Schlafs versucht, die Atemwege zu reinigen.

  • Chronischer Husten
    Langfristiges Rauchen kann zu chronischer Bronchitis oder COPD führen, was den Husten verschlimmert und Atemnot verursachen kann.

Fremdkörper oder Reizstoffe in der Luft

Das Einatmen von Fremdkörpern oder Reizstoffen wie Staub, Chemikalien, Dämpfen oder Rauch kann ebenfalls Husten auslösen. Der Hustenreflex wird aktiviert, um die Atemwege von diesen Substanzen zu befreien.

  • Akuter Reizhusten
    Reizstoffe wie Rauch, Abgase oder Chemikalien können einen akuten, trockenen Husten verursachen. Bei längerem Kontakt können sie jedoch zu chronischen Lungenerkrankungen führen.
  • Fremdkörper
    Bei Kindern kann Husten durch das Einatmen von kleinen Gegenständen ausgelöst werden. Dies erfordert oft eine sofortige ärztliche Untersuchung, um den Fremdkörper zu entfernen.

Schwerwiegende Lungenerkrankungen

Ein chronischer Husten kann auch auf schwerwiegendere Erkrankungen wie Lungenkrebs oder Tuberkulose hindeuten. Bei diesen Erkrankungen ist der Husten in der Regel anhaltend und kann mit Blut im Auswurf, unerklärlichem Gewichtsverlust, Fieber oder starkem Nachtschweiß verbunden sein.

  • Lungenkrebs
    Ein hartnäckiger Husten, der nicht verschwindet und von Blut im Auswurf begleitet wird, kann ein Anzeichen für Lungenkrebs sein, insbesondere bei Rauchern.
  • Tuberkulose
    Diese bakterielle Infektion führt zu einem chronischen, produktiven Husten, oft mit blutigem Auswurf. Tuberkulose tritt vor allem in Regionen mit schlechten Gesundheitsbedingungen auf, aber auch Reisende können betroffen sein.

Diagnostik des Hustens

Die genaue Diagnose des Hustens erfordert eine umfassende Untersuchung. Dies ist besonders wichtig bei chronischem Husten oder wenn alarmierende Symptome wie Bluthusten oder Gewichtsverlust auftreten. Folgende Schritte sind üblich:

  • Anamnese
    Der Arzt wird eine ausführliche Anamnese erheben, um den Verlauf und die Eigenschaften des Hustens besser einordnen zu können. Fragen nach der Dauer, ob der Husten trocken oder produktiv ist, sowie nach begleitenden Symptomen wie Fieber, Nachtschweiß oder Atemnot sind entscheidend.
  • Körperliche Untersuchung
    Mittels eines Stethoskops wird der Arzt die Lunge abhören, um Geräusche wie Rasseln oder Giemen festzustellen, die auf eine Atemwegserkrankung hinweisen können.
  • Bildgebende Verfahren
    Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine Computertomographie (CT) können durchgeführt werden, um strukturelle Probleme in der Lunge, wie Tumore oder Lungenentzündungen, zu erkennen. Diese Verfahren liefern wertvolle Informationen über den Zustand der Lungen und Atemwege.
  • Lungenfunktionstests
    Bei Verdacht auf Asthma oder COPD werden Lungenfunktionstests durchgeführt, um die Kapazität und Funktion der Lunge zu messen. Spirometrie und Peak-Flow-Messungen sind typische Tests zur Überprüfung der Atemwege.
  • Sputumanalyse
    Bei produktivem Husten kann eine Analyse des Schleims (Sputum) helfen, bakterielle Infektionen oder das Vorhandensein von Krebszellen zu identifizieren.
  • Bronchoskopie
    In komplizierten Fällen kann eine Bronchoskopie erforderlich sein, bei der eine kleine Kamera in die Atemwege eingeführt wird, um diese direkt zu betrachten und Proben zu entnehmen.

Behandlung von Husten

Die Behandlung hängt stark von der Ursache des Hustens ab. Es gibt keine universelle Therapie, aber folgende Ansätze sind typisch:

  • Behandlung von Infektionen
    Virale Infektionen benötigen in der Regel keine spezifische Therapie und werden symptomatisch behandelt. Viel Flüssigkeit, Ruhe und gegebenenfalls fiebersenkende Mittel helfen bei der Genesung. Bei bakteriellen Infektionen wie einer Lungenentzündung können Antibiotika erforderlich sein.
  • Asthmabehandlung
    Asthma wird mit inhalativen Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren behandelt, um die Entzündung der Atemwege zu reduzieren und die Atmung zu erleichtern. Langfristig ist eine regelmäßige Kontrolle der Lungenfunktion erforderlich.
  • Rauchentwöhnung und COPD
    Bei Rauchern ist die wichtigste Maßnahme die Einstellung des Rauchens, um die Atemwege zu entlasten. COPD-Patienten erhalten bronchienerweiternde Medikamente, die Schleimproduktion reduziert und die Lungenfunktion stabilisiert.
  • Medikamente gegen Husten
    Für akuten trockenen Husten können rezeptfreie Hustenstiller (Antitussiva) wie Dextromethorphan hilfreich sein. Produktiver Husten sollte hingegen mit Expektorantien (schleimlösenden Mitteln) wie Acetylcystein behandelt werden.
  • Refluxbehandlung
    Bei GERD wird die Magensäureproduktion durch Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Omeprazol reduziert, um den Rückfluss zu verringern. Eine angepasste Diät und Lebensstiländerungen können ebenfalls hilfreich sein.

Wann sollte einen Arzt aufgesucht werden?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen es wichtig ist, bei Husten einen Arzt aufzusuchen, um mögliche ernsthafte Ursachen abzuklären. Während gelegentlicher Husten häufig harmlos ist und oft von selbst verschwindet, gibt es bestimmte Anzeichen, die eine medizinische Untersuchung notwendig machen.

Dauer des Hustens

  • Akuter Husten, der länger als drei Wochen andauert, sollte abgeklärt werden. Akuter Husten ist oft das Resultat einer Erkältung oder einer Grippe und klingt in der Regel nach ein bis zwei Wochen ab. Wenn der Husten jedoch über drei Wochen hinaus anhält, könnte eine ernstere Ursache vorliegen, wie beispielsweise eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung.
  • Chronischer Husten, der länger als acht Wochen andauert, sollte unbedingt ärztlich untersucht werden. Chronischer Husten kann ein Symptom von ernsteren Erkrankungen wie Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Lungenkrebs oder einer chronischen Bronchitis sein. Auch gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) kann zu chronischem Husten führen.

Husten mit Blut (Hämoptyse)

Wenn Blut im Auswurf (Sputum) zu sehen ist, muss sofort ein Arzt konsultiert werden. Blutiger Husten kann auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, darunter Lungenkrebs, Tuberkulose, Lungenembolien oder schwere Infektionen wie Lungenentzündung. Selbst kleine Mengen Blut sollten als Warnsignal betrachtet und abgeklärt werden.

Atemnot oder Erstickungsgefühle

Husten, der mit Atemnot, erschwerter Atmung oder Kurzatmigkeit einhergeht, erfordert sofortige ärztliche Untersuchung. Dies könnte auf Asthma, COPD, Lungenembolie oder sogar Herzprobleme hinweisen. Atemnot in Verbindung mit Husten kann ein Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion sein und sollte nicht ignoriert werden.

Brustschmerzen

Wenn Husten von Schmerzen in der Brust begleitet wird, kann dies auf eine Infektion, wie eine Lungenentzündung, oder in schwereren Fällen auf eine Lungenembolie oder Herzprobleme hinweisen. Ein Druckgefühl oder Schmerz in der Brust während oder nach dem Husten sollte unbedingt ärztlich untersucht werden, da auch Herzerkrankungen wie Angina pectoris ähnliche Symptome verursachen können.

Fieber und Nachtschweiß

Hohe Temperaturen (über 38°C) und starkes Schwitzen in der Nacht in Verbindung mit Husten deuten auf eine schwerere Infektion hin, wie eine Lungenentzündung oder Tuberkulose. Auch andere systemische Erkrankungen, wie Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen, können Fieber und Nachtschweiß verursachen. Besonders wenn das Fieber über mehrere Tage anhält oder wiederkehrt, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Ungewollter Gewichtsverlust oder Müdigkeit

Unerklärlicher Gewichtsverlust und anhaltende Müdigkeit in Kombination mit chronischem Husten können auf schwere Erkrankungen wie Krebs, Tuberkulose oder eine chronische Infektion hinweisen. Diese Symptome sollten immer als ernstes Warnzeichen angesehen werden, vor allem wenn sie zusammen mit anhaltendem Husten auftreten.

Husten bei Kindern oder älteren Menschen

Kinder und ältere Menschen sind besonders anfällig für Komplikationen im Zusammenhang mit Husten. Wenn Kinder länger als eine Woche husten, sollte dies von einem Arzt überprüft werden, insbesondere wenn der Husten plötzlich, heftig oder anhaltend ist. Bei älteren Menschen ist Husten, der mit Schwäche, Atembeschwerden oder anderen systemischen Symptomen einhergeht, ebenfalls ein Grund für eine ärztliche Untersuchung.

Starker, bellender oder keuchender Husten

Ein bellender Husten, der oft als „Krupp-Husten“ bei Kindern beschrieben wird, kann auf eine Entzündung im Kehlkopf (Laryngitis) hindeuten und erfordert medizinische Aufmerksamkeit. Auch ein keuchender Husten mit Geräuschen beim Ausatmen, wie sie bei Asthma oder Bronchitis auftreten, sollte ärztlich untersucht werden.

Husten nach dem Einatmen eines Fremdkörpers

Wenn der Husten nach dem Einatmen eines Fremdkörpers (z. B. Essensreste oder kleine Gegenstände) auftritt, sollte sofort ein Arzt oder die Notaufnahme aufgesucht werden. Dies kann die Atemwege blockieren und zu ernsthaften Atemproblemen führen. Bei Verdacht auf das Einatmen eines Fremdkörpers sollte sofort gehandelt werden, insbesondere bei kleinen Kindern.

Husten in Verbindung mit Sodbrennen oder nach dem Essen

Husten, der häufig nach dem Essen oder im Liegen auftritt und von Sodbrennen begleitet wird, kann ein Symptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) sein. In diesem Fall ist eine ärztliche Untersuchung ratsam, um die richtige Behandlung einzuleiten, da langfristig Reflux die Speiseröhre schädigen kann.

Hausmittel gegen Husten

Wenn Husten nicht durch schwerwiegende Krankheiten verursacht wird, kann er häufig mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. Diese natürlichen Methoden haben sich über die Jahrhunderte bewährt und sind besonders hilfreich, wenn man auf den Einsatz von Medikamenten verzichten möchte.

Honig

Honig gilt als eines der wirksamsten Hausmittel gegen Husten. Seine beruhigenden und antibakteriellen Eigenschaften helfen, gereizte Schleimhäute zu beruhigen und den Hustenreiz zu lindern. Studien haben gezeigt, dass Honig bei der Behandlung von Husten ebenso wirksam sein kann wie einige rezeptfreie Hustenmittel, insbesondere bei Kindern.

Anwendung: Ein Teelöffel Honig pur vor dem Schlafengehen kann nächtlichen Husten lindern. Für zusätzliche Linderung kann man warmes Wasser oder Kräutertee mit einem Teelöffel Honig und etwas Zitronensaft mischen. Der Zitronensaft liefert zusätzlich Vitamin C, das das Immunsystem stärkt.

Hinweis: Honig sollte nicht bei Kindern unter einem Jahr verwendet werden, da er das Risiko für Botulismus birgt.

Inhalation mit Wasserdampf

Das Inhalieren von warmem Dampf kann helfen, festsitzenden Schleim zu lösen und die Atemwege zu befeuchten, was besonders bei trockenem Husten oder produktivem Husten hilfreich ist. Diese Methode hilft auch, die Schleimhäute zu beruhigen und erleichtert das Abhusten.

Anwendung: Einfach heißes Wasser in eine Schüssel geben, das Gesicht über die Schüssel beugen und den Kopf mit einem Handtuch bedecken. Den Dampf für etwa 5–10 Minuten einatmen. Optional können ätherische Öle wie Eukalyptus oder Pfefferminze hinzugefügt werden.

Zwiebelsirup

Zwiebeln haben starke entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften, die bei Husten helfen können. Der Zwiebelsirup ist ein traditionelles Hausmittel, das seit Generationen verwendet wird.

Anwendung: Eine Zwiebel klein schneiden, mit etwas Honig oder Zucker vermischen und einige Stunden ziehen lassen, bis sich ein Sirup bildet. Mehrmals täglich einen Teelöffel dieses Sirups einnehmen. Zwiebelsirup kann auch mit Zucker statt Honig hergestellt werden, indem man die Zwiebeln mit Zucker bedeckt und die Mischung einige Stunden ziehen lässt.

Kräutertees

Verschiedene Kräuter haben hustenlindernde und schleimlösende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Husten hilfreich sein können. Kräutertees wirken beruhigend auf die gereizten Schleimhäute und unterstützen das Immunsystem.

Empfohlene Kräuter

  • Thymian
    Thymian ist ein bekanntes Hausmittel gegen Husten, da er entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften besitzt. Ein Thymiantee kann helfen, die Muskeln der Atemwege zu entspannen und den Hustenreiz zu lindern.
    Anwendung: 1 Teelöffel getrockneten Thymian in eine Tasse heißes Wasser geben, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und warm trinken.
  • Salbei
    Salbei hat antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften, die besonders bei trockenem Reizhusten hilfreich sein können.
    Anwendung: 1 Teelöffel getrockneten Salbei mit heißem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen und mehrmals täglich trinken.
  • Ingwer
    Ingwer hat wärmende, schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften, die bei Husten und Erkältungen sehr wirksam sind.
    Anwendung: Ein paar Scheiben frischen Ingwer in eine Tasse heißes Wasser geben, 10 Minuten ziehen lassen, optional etwas Honig und Zitronensaft hinzufügen und warm trinken.

Warme Getränke

Die Einnahme von warmen Getränken kann helfen, den Hals zu beruhigen und den Schleim in den Atemwegen zu lösen. Besonders warme Brühe, Kräutertees oder einfach nur heißes Wasser können Wunder wirken.

Anwendung: Regelmäßiges Trinken von warmem Wasser mit Zitrone, Kräutertees oder heißer Hühnerbrühe kann beruhigend wirken und den Schleim in den Atemwegen lösen.

Hühnersuppe

Hühnersuppe ist ein altes Hausmittel, das bei Erkältungen und Husten verwendet wird. Sie enthält entzündungshemmende Stoffe und hilft, die Atemwege zu befeuchten. Durch die Wärme der Suppe werden die Atemwege befeuchtet und der Hustenreiz gelindert.

Anwendung: Heiße Hühnersuppe löffeln oder trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten und den Hals zu beruhigen. Die warme Brühe wirkt wohltuend und trägt zur schnellen Genesung bei.

Brustwickel

Brustwickel mit warmen Tüchern oder speziellen Substanzen wie Quark, Kartoffeln oder Zwiebeln können bei Husten lindernd wirken. Sie fördern die Durchblutung und helfen, Schleim zu lösen.

Anwendung: Einige Kartoffeln weich kochen, zerdrücken und auf ein Tuch legen. Das Tuch nun um die Brust wickeln und den Wickel für 15-30 Minuten einwirken lassen. Alternativ kann ein Tuch in warmes Wasser getauchen und auf die Brust gelegt werden, um die Durchblutung zu fördern und den Hustenreiz zu lindern.

ICD-10-Kodierung

Die ICD-10-Codierung für Husten lautet R05. Diese Diagnose umfasst alle Formen des Hustens, ohne spezifische Diagnose für die zugrunde liegende Ursache.

  • R05 – Husten
    Gilt für akuten oder chronischen Husten – Umfasst nicht die Ursache des Hustens (z. B. Asthma oder Bronchitis)

Zusammenfassung

Husten ist ein vielschichtiges Symptom, das sowohl harmlose Ursachen wie eine Erkältung als auch ernste Erkrankungen zugrunde haben kann. Die richtige Diagnose ist entscheidend, um die passende Behandlung einzuleiten. Akuter Husten verschwindet meist von selbst, während chronischer Husten ärztliche Abklärung erfordert. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein, besonders wenn der Husten von alarmierenden Symptomen begleitet wird, um frühzeitig schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch ersetzt er eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte zusätzlich den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

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