Hypertonie

Hypertonie, auch Bluthochdruck genannt, bezeichnet dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte ab 140/90 mmHg. Sie erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt.

Stephan Wäsche
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Hypertonie, oder Bluthochdruck, kann lange unbemerkt bleiben, aber typische Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit, Nasenbluten, Ohrensausen, Brustschmerzen, Unruhe und Müdigkeit.© Foto: PaulPaladin (iStock)

Hypertonie (Bluthochdruck), ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen und ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Nierenerkrankungen. Sie betrifft etwa 30-45% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland.

Hypertonie
Synonym
Bluthochdruck, Hypertonus, Hypertension
Ausprache (IPA)
[hypɐtoˈniː]
Plural
Hypertonien
Englisch
hypertension
ICD-Klassifikation
I10.0, I11.0, I11.9, I12.-, I13.-, I15.-

Definition

Hypertonie, auch bekannt als Bluthochdruck, bezeichnet einen chronisch erhöhten Blutdruck in den Arterien. Typischerweise liegt der systolische Wert dauerhaft über 140 mmHg und der diastolische über 90 mmHg. Sie entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Unbehandelt kann Hypertonie zu schweren Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und anderen Gefäßkrankheiten führen.

Das Gegenteil der Hypertonie ist die Hypotonie (Blutdruck < 100/60 mmHg)

Epidemiologie

Die Epidemiologie der Hypertonie zeigt, dass weltweit etwa 1,13 Milliarden Menschen an Bluthochdruck leiden. In Industrieländern betrifft die Krankheit rund 30-45 % der Erwachsenen. Die Prävalenz steigt mit dem Alter: Über 60 % der Menschen über 60 Jahren sind betroffen. In Entwicklungsländern nimmt die Inzidenz aufgrund ungesunder Lebensstile, wie einer fettreichen Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen, stark zu. Hypertonie ist ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Niereninsuffizienz, was zu einer hohen Krankheitslast und Sterblichkeit weltweit führt. Präventionsstrategien sind entscheidend.

Klassifikation

Arterielle Hypertonie

Erhöhter Blutdruck in den systemischen Arterien, gemessen am Oberarm. Die Klassifikation der arteriellen Hypertonie basiert auf den Blutdruckwerten, die in mmHg gemessen werden und richten sich nach den ESC/ESH-Leitlinien (2018).

KategorieSystolischer Blutdruck (mmHg)Diastolischer Blutdruck (mmHg)
Optimal< 120< 80
Normal120-12980-84
Hochnormal130-13985-89
Hypertonie Grad 1140-15990-99
Hypertonie Grad 2160-179100-109
Hypertonie Grad 3≥ 180≥ 110
Isolierte systolische Hypertonie≥ 140< 90
Tab. 1.1: Blutdruckklassifikation nach ESC/ESH-Leitlinien (2018)

Pulmonale Hypertonie

Pulmonale Hypertonie ist ein pathologischer Zustand, bei dem der Blutdruck in den Lungenarterien erhöht ist (definiert als mittlerer pulmonal-arterieller Druck (mPAP) ≥ 25 mmHg in Ruhe). Dies führt zu Atemnot, Müdigkeit und Herzbelastung. Ursache können Herzerkrankungen oder Lungenprobleme sein.

  • Pathophysiologie
    • Vasokonstriktion, Gefäßumbau und Thrombose in den Lungenarterien.
    • Erhöhte pulmonale Gefäßresistenz und Druckbelastung des rechten Ventrikels.
KategorieSystolischer Blutdruck (mmHg)
Gruppe 1Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
Gruppe 2Pulmonale Hypertonie infolge von Linksherzerkrankungen
Gruppe 3Pulmonale Hypertonie infolge von Lungenerkrankungen und/oder Hypoxie
Gruppe 4Chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH)
Gruppe 5Pulmonale Hypertonie mit unklaren oder multifaktoriellen Mechanismen
Tab. 1.2: Blutdruckklassifikation WHO bei pulmonaler Hypertonie

Portale Hypertonie

Die portale Hypertonie ist ein pathologischer Zustand, bei dem der Druck im Pfortadersystem steigt, häufig durch Leberzirrhose verursacht. Dies führt zu Komplikationen wie Aszites und Ösophagusvarizen.

  • Pathophysiologie
    • Erhöhter Widerstand in der Leber aufgrund von fibrotischen Veränderungen und vaskulärem Umbau.
    • Kollaterale Kreisläufe und Bildung von Krampfadern (Varizen) zur Umgehung des erhöhten Drucks.

Ätiologie

Die Ätiologie (Ursachenforschung) der arteriellen Hypertonie, also des Bluthochdrucks, ist vielfältig und kann in primäre (essenzielle) und sekundäre Hypertonie unterteilt werden. Die Ursachen für Hypertonie sind in vielen Fällen komplex und multifaktoriell, und das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen ist essenziell für eine angemessene Behandlung.

Primäre (essenzielle) Hypertonie

Bei etwa 90-95 % der Menschen mit Bluthochdruck handelt es sich um primäre Hypertonie, die keine klar identifizierbare Ursache hat. Diese Form der Hypertonie entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, zu denen gehören:

  • Genetische Veranlagung
    Es gibt eine starke erbliche Komponente. In Familien mit einer Vorgeschichte von Bluthochdruck ist das Risiko für die Nachkommen erhöht.
  • Übergewicht und Adipositas
    Eine Zunahme des Körpergewichts, besonders des Bauchfetts, trägt zu einem erhöhten Blutdruck bei. Fettgewebe erhöht die Freisetzung von Hormonen und Substanzen, die das kardiovaskuläre System beeinflussen.
  • Erhöhter Salzkonsum
    Ein übermäßiger Konsum von Natrium (Salz) kann das Blutvolumen und den Gefäßwiderstand erhöhen, was zu Bluthochdruck führt. Besonders empfindlich sind Menschen mit genetischer Salzempfindlichkeit.
  • Ungesunde Ernährung
    Eine Ernährung mit hohem Gehalt an gesättigten Fetten, Zucker und verarbeitetem Essen kann das Risiko für Hypertonie erhöhen.
  • Alkohol- und Tabakkonsum
    Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen schädigen das Herz-Kreislauf-System und fördern die Entwicklung von Bluthochdruck.
  • Stress
    Chronischer Stress oder anhaltende psychische Belastungen führen zu einer Erhöhung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, die wiederum den Blutdruck erhöhen können.
  • Bewegungsmangel
    Ein sitzender Lebensstil kann den Blutdruck erhöhen, da Bewegung den Blutfluss verbessert, das Herz-Kreislauf-System stärkt und das Körpergewicht reguliert.
  • Alter
    Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Hypertonie zu erkranken. Dies liegt an der altersbedingten Abnahme der Elastizität der Blutgefäße und der damit verbundenen Erhöhung des peripheren Gefäßwiderstands.

Sekundäre Hypertonie

Sekundäre Hypertonie tritt bei etwa 5-10 % der Fälle auf und hat eine identifizierbare, oft behandelbare Ursache. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Nierenerkrankungen
    Erkrankungen wie chronische Niereninsuffizienz oder Nierenarterienstenose können den Blutdruck erhöhen, da die Nieren eine wichtige Rolle bei der Regulation des Flüssigkeitshaushalts und des Blutdrucks spielen.
  • Hormonelle Störungen
    Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom, Hyperthyreose, Hypothyreose, primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) oder Phäochromozytom (ein Tumor der Nebennieren) führen zu einer übermäßigen Produktion von Hormonen, die den Blutdruck erhöhen.
  • Medikamente
    Bestimmte Medikamente wie orale Kontrazeptiva (Antibabypille), Kortikosteroide, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und einige Antidepressiva können als Nebenwirkung den Blutdruck erhöhen.
  • Schlafapnoe-Syndrom
    Schlafapnoe, eine Erkrankung, bei der es während des Schlafes zu Atemaussetzern kommt, kann den Blutdruck ebenfalls erhöhen. Der Sauerstoffmangel im Schlaf führt zu einer Aktivierung des Sympathikus, was den Blutdruck steigert.
  • Gefäßanomalien
    Angeborene oder erworbene Gefäßanomalien, wie eine Aortenisthmusstenose (Verengung der Aorta), können den Blutdruck in den oberen Körperregionen signifikant erhöhen.
  • Drogenmissbrauch
    Der Missbrauch von Drogen wie Kokain, Amphetaminen oder Anabolika kann zu einem starken Blutdruckanstieg führen.

Risikofaktoren für Hypertonie

Neben den oben genannten Ursachen gibt es einige zusätzliche Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Hypertonie erhöhen:

  • Ethnische Zugehörigkeit
    Menschen afroamerikanischer Abstammung haben ein höheres Risiko, an Hypertonie zu erkranken, oft in einem jüngeren Alter und mit schwereren Verläufen.
  • Geschlecht
    Männer neigen im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter eher zu Bluthochdruck, während Frauen nach der Menopause ein höheres Risiko haben.
  • Familiäre Vorbelastung
    Eine familiäre Vorgeschichte von Hypertonie erhöht das Risiko für nahe Verwandte.
  • Sozioökonomischer Status
    Menschen mit niedrigerem Einkommen und geringerem Bildungsstand haben oft ein höheres Risiko, da sie möglicherweise weniger Zugang zu gesunder Ernährung, medizinischer Versorgung und Stressbewältigung haben.

Zusammenhang zwischen Hypertonie und Herzinsuffizienz

Hypertonie ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz. Wenn der Blutdruck über längere Zeit erhöht bleibt, muss das Herz ständig gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten, was zu einer Verdickung des Herzmuskels (linksventrikuläre Hypertrophie) führt. Dies erhöht das Risiko für:

  • Diastolische Herzinsuffizienz
    Das Herz wird steifer und weniger elastisch, wodurch es sich nicht mehr ausreichend mit Blut füllen kann.
  • Systolische Herzinsuffizienz
    Die langfristige Überbelastung schwächt das Herz, sodass es das Blut nicht mehr effektiv auswerfen kann.

Risikofaktoren für Herzinsuffizienz aufgrund von Hypertonie

Neben der chronisch erhöhten Belastung durch Bluthochdruck gibt es verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Herzinsuffizienz zusätzlich erhöhen können:

  • Lange Dauer der Hypertonie
    Je länger die Hypertonie unbehandelt bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Herz versagt.
  • Schweregrad der Hypertonie
    Ein stark erhöhter Blutdruck (z. B. über 180/120 mmHg) kann zu akutem Herzversagen führen.
  • Begleiterkrankungen
    Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit (KHK) und andere Gefäßerkrankungen erhöhen das Risiko.
  • Alter und Geschlecht
    Ältere Menschen und Frauen nach der Menopause sind besonders anfällig für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz infolge von Hypertonie.

Diagnostik

Die Diagnostik der Hypertonie umfasst eine systematische Erhebung von Blutdruckwerten, Anamnese, körperliche Untersuchungen sowie Labor- und Bildgebungsverfahren, um Ursachen und Folgeschäden des Bluthochdrucks zu identifizieren.

  • Blutdruckmessung
    • Mehrere Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten, idealerweise zu Hause oder ambulant, um “Weißkittel-Hypertonie” auszuschließen.
    • 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABPM = Automatic Blood Pressure Measurement) zur Bestätigung der Diagnose und Bewertung des Blutdruckprofils über den Tag.
  • Anamnese und klinische Untersuchung
    • Erhebung der persönlichen und familiären Krankengeschichte, Lebensstilfaktoren und Begleiterkrankungen.
    • Klinische Untersuchung zur Erkennung von Endorganschäden und sekundären Ursachen der Hypertonie.
  • Labordiagnostik
    • Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Elektrolyten, Nierenfunktion, Blutzucker und Lipidprofil.
    • Urinanalyse zur Erkennung von Proteinurie und anderen Anomalien.
  • Bildgebende Verfahren
    • Echokardiographie zur Beurteilung der linksventrikulären Hypertrophie und Herzfunktion.
    • Sonografie der Nieren und der Nierenarterien bei Verdacht auf sekundäre Hypertonie.

Therapie und Prävention

Die Therapie der Hypertonie beginnt oft mit Lebensstiländerungen wie Salzreduktion, Gewichtsabnahme und regelmäßiger Bewegung. Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika werden bei persistierendem Bluthochdruck eingesetzt.

Medikamentöse Therapie

  • Erstlinienmedikamente
    ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs), Kalziumkanalblocker, Thiaziddiuretika.
  • Zweitlinienmedikamente
    Betablocker, Aldosteronantagonisten, andere Diuretika, direkte Renin-Inhibitoren.
  • Kombinationstherapie
    Oft erforderlich, um den Blutdruck auf Zielwerte zu senken, insbesondere bei Patienten mit Hypertonie Grad 2 oder höher.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Gewichtsreduktion
    Bei Übergewichtigen Gewichtsreduktion um 5-10% des Körpergewichts.
  • Gesunde Ernährung
    DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, mageren Proteinen und wenig gesättigten Fettsäuren und Salz.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
    Mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche.
  • Alkoholreduktion
    Begrenzung des Alkoholkonsums auf maximal 2 Standardgetränke pro Tag für Männer und 1 Standardgetränk pro Tag für Frauen.
  • Raucherentwöhnung
    Unterstützung durch Raucherentwöhnungsprogramme und Medikamente.
  • Kneipp-Therapie
    Eine Kneipp-Therapie bei Hypertonie umfasst Anwendungen wie kalte Güsse, Wechselduschen und Wassertreten, kombiniert mit Bewegung und gesunder Ernährung, um den Blutdruck zu senken.

Therapieziel

  • Senkung des Blutdrucks auf <140/90 mmHg bei den meisten Patienten.
  • Bei Hochrisikopatienten (z.B. Patienten mit Diabetes oder chronischer Nierenerkrankung) strengere Ziele von <130/80 mmHg.

Prävention

  • Primärprävention
    • Förderung eines gesunden Lebensstils in der Bevölkerung zur Reduzierung der Inzidenz von Hypertonie.
    • Aufklärungskampagnen und Screening-Programme zur Früherkennung und Behandlung von Risikofaktoren.
  • Sekundärprävention
    • Regelmäßige Blutdruckkontrollen und Anpassung der Therapie zur Vermeidung von Komplikationen.
    • Langfristige Betreuung und Nachsorge zur Sicherstellung der Blutdruckkontrolle und Prävention von Endorganschäden.

Komplikationen

  • Kardiovaskuläre Komplikationen
    Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusskrankheit.
  • Renale Komplikationen
    Chronische Nierenerkrankung, Niereninsuffizienz.
  • Zerebrovaskuläre Komplikationen
    Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke (TIA).
  • Augenkomplikationen
    Hypertensive Retinopathie, Sehverlust.

ICD-Klassifikation

Hypertonie (Bluthochdruck) wird im ICD-10 unter dem Code I10-I15 klassifiziert, abhängig von der spezifischen Form der Erkrankung. Hier ist eine Übersicht der relevanten Codes:

  • I10 – Essentielle (primäre) Hypertonie
    Dies beschreibt die am häufigsten auftretende Form des Bluthochdrucks. Sie wird als “essentiell” oder “primär” bezeichnet, da keine spezifische Ursache wie eine zugrunde liegende Erkrankung identifiziert wird. Häufig wird sie auch als idiopathische Hypertonie bezeichnet.
  • I11 – Hypertensive Herzkrankheit
    • I11.0: Hypertensive Herzkrankheit mit (kongestiver) Herzinsuffizienz. Dies bezieht sich auf Bluthochdruck, der bereits eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) verursacht hat.
    • I11.9: Hypertensive Herzkrankheit ohne (kongestive) Herzinsuffizienz. Dies bezieht sich auf Bluthochdruck, der zu einer Schädigung des Herzens geführt hat, aber ohne nachweisbare Herzinsuffizienz.
  • I12 – Hypertensive Nierenkrankheit
    • I12.0: Hypertensive Nierenkrankheit mit Niereninsuffizienz. Diese Form betrifft Patienten, bei denen eine Kombination aus Bluthochdruck und chronischer Niereninsuffizienz vorliegt.
    • I12.9: Hypertensive Nierenkrankheit ohne Niereninsuffizienz. Dies beschreibt Bluthochdruck mit Nierenbeteiligung, jedoch ohne nachweisbare Niereninsuffizienz.
  • I13 – Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit
    Diese Codes beschreiben Patienten, die sowohl an einer Herz- als auch an einer Nierenbeteiligung aufgrund von Hypertonie leiden:
    • I13.0: Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit mit (kongestiver) Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz.
    • I13.1: Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit mit (kongestiver) Herzinsuffizienz, aber ohne Niereninsuffizienz.
    • I13.2: Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit mit Niereninsuffizienz, aber ohne Herzinsuffizienz.
    • I13.9: Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit ohne (kongestive) Herzinsuffizienz und ohne Niereninsuffizienz.
  • I15 – Sekundäre Hypertonie
    Hierbei handelt es sich um Bluthochdruck, der durch andere Erkrankungen verursacht wird. Diese Form ist seltener als die essentielle Hypertonie:
    • I15.0: Renoparenchymatöse Hypertonie – Bluthochdruck infolge von Nierenerkrankungen.
    • I15.1: Renovaskuläre Hypertonie – Bluthochdruck infolge von Verengungen oder anderen Problemen mit den Nierenarterien.
    • I15.2: Hypertonie bei endokrinen Störungen – Bluthochdruck, der durch Störungen im Hormonsystem verursacht wird.
    • I15.8: Sonstige sekundäre Hypertonie – Bluthochdruck infolge anderer spezifischer Ursachen, die nicht unter den oben genannten Kategorien fallen.
    • I15.9: Sekundäre Hypertonie, nicht näher bezeichnet.

Zusammenfassung

Hypertonie, auch bekannt als Bluthochdruck, ist eine chronische Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Der Blutdruck wird in zwei Werten gemessen: systolisch (oberer Wert) und diastolisch (unterer Wert). Von Hypertonie spricht man, wenn der systolische Blutdruck 140 mmHg oder höher und der diastolische Wert 90 mmHg oder höher beträgt. Unbehandelt kann Bluthochdruck zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und anderen kardiovaskulären Erkrankungen. Ursachen können genetische Faktoren, ungesunde Lebensgewohnheiten, Stress oder andere Grunderkrankungen sein.

Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch ersetzt er eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte zusätzlich den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Quellen

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  • Urban & Fischer Verlag (Hrsg.). (2006). Roche Lexikon Medizin Sonderausgabe (5. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.
  • Andreae, S. (Hrsg.). (2008). Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen (2. Aufl.). Thieme.
  • Williams, B., Mancia, G., Spiering, W., Agabiti Rosei, E., Azizi, M., Burnier, M., … & Kerins, M. (2018). 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. European Heart Journal, 39(33), 3021-3104. doi:10.1093/eurheartj/ehy339
  • Whelton, P. K., Carey, R. M., Aronow, W. S., Casey, D. E., Collins, K. J., Dennison Himmelfarb, C., … & Wright, J. T. (2018). 2017 ACC/AHA/AAPA/ABC/ACPM/AGS/APhA/ASH/ASPC/NMA/PCNA guideline for the prevention, detection, evaluation, and management of high blood pressure in adults. Journal of the American College of Cardiology, 71(19), e127-e248. doi:10.1016/j.jacc.2017.11.006
  • Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® (2023). Bluthochdruck.Abgerufen 8. Juli 2024, von Deutsche Hochdruckliga e.V website: https://www.hochdruckliga.de
  • Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK). (2023). Leitlinien und Empfehlungen.Abgerufen 8. Juli 2024, von Dgk.org website: https://www.dgk.org

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