Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Symptom, das Menschen aller Altersgruppen betrifft. Sie reichen von leichten, vorübergehenden Schmerzen bis hin zu schweren, chronischen Beschwerden und können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.

Stephan Wäsche 304 Aufrufe
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Kopfschmerzen betreffen Frauen häufiger als Männer. Rund 18% der Frauen und 6% der Männer leiden an Migräne. Spannungskopfschmerzen sind bei beiden Geschlechtern ähnlich verbreitet, aber Frauen neigen zu schwereren Verläufen.© Foto: Andrea Piacquadio (Pexels)

Kopfschmerzen zählen weltweit zu den häufigsten Beschwerden und betreffen Menschen aller Altersgruppen und Lebensumstände. Etwa jeder Mensch erlebt in seinem Leben mindestens einmal Kopfschmerzen, wobei die Intensität und Häufigkeit stark variieren können. Manche leiden nur gelegentlich unter leichten Kopfschmerzen, während andere unter chronischen und teils stark beeinträchtigenden Formen leiden. Um Kopfschmerzen wirksam behandeln zu können, ist es entscheidend, die unterschiedlichen Arten, Ursachen und therapeutischen Ansätze zu verstehen.

Klassifikation der Kopfschmerzen: Primär und Sekundär

Die Klassifikation von Kopfschmerzen unterscheidet primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Diese Einteilung basiert darauf, ob die Kopfschmerzen als eigenständiges Krankheitsbild auftreten oder Symptom einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung sind.

Primäre Kopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen sind eigenständige Krankheitsbilder und treten nicht als Symptom einer anderen Erkrankung auf. Sie machen den Großteil der Kopfschmerzen aus und umfassen verschiedene Kategorien:

Spannungskopfschmerzen

  • Häufigkeit
    Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form von Kopfschmerzen, von der etwa 80 % der Menschen irgendwann in ihrem Leben betroffen sind.
  • Symptome
    Sie äußern sich durch einen dumpfen, drückenden Schmerz, der häufig als „Schraubstockgefühl“ beschrieben wird. Der Schmerz betrifft meist beide Seiten des Kopfes und ist in der Intensität mild bis moderat.
  • Dauer
    Spannungskopfschmerzen können zwischen 30 Minuten und mehreren Tagen anhalten.
  • Ursachen
    Stress, Angst, Muskelverspannungen (insbesondere im Nacken- und Schulterbereich), schlechte Körperhaltung oder langes Sitzen am Computer sind häufige Auslöser.
  • Behandlung
    Over-the-counter-Schmerzmittel (OTC) wie Ibuprofen oder Paracetamol werden häufig verwendet. Entspannungstechniken, Physiotherapie und eine verbesserte Körperhaltung können helfen, das Auftreten zu reduzieren.

Migräne

  • Häufigkeit
    Migräne betrifft weltweit etwa 12 % der Menschen, wobei Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer.
  • Symptome
    Migräne ist durch einen pulsierenden, meist einseitigen Schmerz gekennzeichnet. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, sowie eine starke Empfindlichkeit gegenüber Licht (Photophobie), Geräuschen (Phonophobie) und Gerüchen (Osmophobie). Bei manchen Patienten geht die Migräne mit einer sogenannten „Aura“ einher – einer Phase neurologischer Symptome wie Sehstörungen (Blitze, Flimmern, blinde Flecken), Kribbeln oder Sprachstörungen.
  • Dauer
    Eine Migräneattacke dauert in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden.
  • Ursachen
    Die genaue Ursache ist nicht vollständig verstanden, aber man nimmt an, dass genetische und umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Typische Trigger sind hormonelle Schwankungen (z.B. Menstruation), Stress, Schlafmangel, bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Schokolade, Käse), Wetteränderungen und Lärm.
  • Behandlung
    Akuttherapie mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Triptanen oder Antiemetika. Zur Prophylaxe werden häufig Betablocker, Antidepressiva oder Antiepileptika eingesetzt. Eine gesunde Lebensführung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Triggerfaktoren spielen eine wichtige Rolle in der Vorbeugung.

Clusterkopfschmerzen

  • Häufigkeit
    Clusterkopfschmerzen sind selten und betreffen etwa 0,1 % der Bevölkerung. Männer sind etwa fünfmal häufiger betroffen als Frauen.
  • Symptome
    Clusterkopfschmerzen äußern sich durch extreme, stechende Schmerzen, die sich auf eine Seite des Kopfes konzentrieren, oft um das Auge oder die Schläfe herum. Die Schmerzen treten in „Clustern“ auf, d.h. in wiederkehrenden Phasen von Tagen bis Wochen. Begleitsymptome sind tränende Augen, eine verstopfte oder laufende Nase und ein gerötetes Auge auf der betroffenen Seite.
  • Dauer
    Eine Attacke dauert meist zwischen 15 Minuten und 3 Stunden, kann aber mehrmals am Tag auftreten, oft zur gleichen Tageszeit.
  • Ursachen
    Die genaue Ursache ist unklar, aber es wird vermutet, dass eine Fehlfunktion des Hypothalamus im Gehirn eine Rolle spielt. Alkohol, bestimmte Nahrungsmittel und hohe Höhen können als Trigger fungieren.
  • Behandlung
    Sauerstoffinhalationstherapie und Medikamente wie Sumatriptan werden zur Akutbehandlung eingesetzt. Zur Prophylaxe kommen Verapamil, Lithium und Kortikosteroide in Frage.

Sekundäre Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen sind nicht eigenständig, sondern treten als Symptom einer anderen Erkrankung oder eines gesundheitlichen Problems auf. Hier einige der wichtigsten Formen:

Sinus-Kopfschmerzen (Nasennebenhöhlenkopfschmerzen)

  • Häufigkeit
    Treten häufig bei Menschen mit Sinusitis oder anderen Nasennebenhöhlenentzündungen auf.
  • Symptome
    Diese Kopfschmerzen gehen mit einem Druckgefühl in Stirn, Wangen und hinter den Augen einher. Der Schmerz wird oft stärker, wenn man sich nach vorne beugt. Weitere Symptome können eine verstopfte oder laufende Nase und Fieber sein.
  • Dauer
    Solange die zugrunde liegende Sinusitis anhält, in der Regel mehrere Tage bis Wochen.
  • Ursachen
    Eine Infektion oder allergische Reaktion, die zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen führt.
  • Behandlung
    Behandlung der zugrunde liegenden Sinusitis mit abschwellenden Mitteln, Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen) oder Kortikosteroiden. Schmerzmittel wie Ibuprofen können die Beschwerden lindern.

Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzen (Rebound-Kopfschmerzen)

  • Häufigkeit
    Treten bei Menschen auf, die häufig Schmerzmittel zur Behandlung von Kopfschmerzen einnehmen.
  • Symptome
    Sie äußern sich durch konstante, dumpfe Schmerzen, die über den gesamten Kopf verteilt sein können. Oft werden sie durch den Versuch, Kopfschmerzen mit Schmerzmitteln zu behandeln, ausgelöst.
  • Dauer
    Solange der übermäßige Gebrauch von Schmerzmitteln anhält.
  • Ursachen
    Häufige oder langfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Paracetamol, Triptanen oder Ergotaminen.
  • Behandlung
    Absetzen der auslösenden Schmerzmittel und Übergang zu alternativen Therapien unter ärztlicher Aufsicht.

Kopfschmerzen durch Bluthochdruck (hypertensive Kopfschmerzen)

  • Häufigkeit
    Treten bei Menschen mit stark erhöhtem Blutdruck auf, insbesondere bei hypertensiven Krisen.
  • Symptome
    Kopfschmerzen sind oft pulsierend und betreffen beide Seiten des Kopfes. Sie können von Symptomen wie Sehstörungen, Nasenbluten oder Schwindel begleitet sein.
  • Dauer
    Solange der Blutdruck stark erhöht ist.
  • Ursachen
    Ein stark erhöhter Blutdruck (in der Regel über 180/120 mmHg).
  • Behandlung
    Senkung des Blutdrucks mit Medikamenten und Lebensstiländerungen. In akuten Fällen ist eine sofortige medizinische Behandlung notwendig.

Hormonelle Kopfschmerzen

  • Häufigkeit
    Treten häufig bei Frauen im Zusammenhang mit hormonellen Schwankungen auf.
  • Symptome
    Hormonelle Kopfschmerzen sind oft Migräneähnlich und treten im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, Schwangerschaft oder Menopause auf.
  • Dauer
    Sie können mehrere Stunden bis Tage dauern, meist rund um die hormonellen Veränderungen.
  • Ursachen
    Veränderungen des Hormonspiegels, insbesondere von Östrogen.
  • Behandlung
    Hormonelle Kopfschmerzen können mit herkömmlichen Migränemedikamenten behandelt werden. In manchen Fällen wird eine hormonelle Therapie erwogen.

Seltene Kopfschmerzarten

Es gibt einige seltene, aber spezifische Formen von Kopfschmerzen, die meist auf neurologische oder physische Störungen zurückzuführen sind:

Neuralgische Kopfschmerzen (z.B. Trigeminusneuralgie)

  • Häufigkeit
    Selten, betrifft etwa 0,3 % der Bevölkerung.
  • Symptome
    Trigeminusneuralgie äußert sich durch kurze, aber extrem schmerzhafte, blitzartige Schmerzen im Gesicht, die durch Berührungen, Kauen oder Sprechen ausgelöst werden können.
  • Dauer
    Die Schmerzattacken dauern in der Regel nur Sekunden, können aber häufig wiederkehren.
  • Ursachen
    Nervenirritationen oder Schädigungen, meist des Trigeminusnervs.
  • Behandlung
    Medikamente wie Antikonvulsiva oder chirurgische Eingriffe bei schwerwiegenden Fällen.

Thunderclap-Kopfschmerzen

  • Häufigkeit
    Sehr selten, jedoch ein medizinischer Notfall.
  • Symptome
    Plötzlicher, sehr starker Kopfschmerz, der innerhalb von Sekunden seinen Höhepunkt erreicht. Kann ein Hinweis auf eine Subarachnoidalblutung oder eine andere schwerwiegende Erkrankung sein.
  • Dauer
    Minuten bis Stunden.
  • Ursachen
    Plötzliche Blutungen im Gehirn oder andere vaskuläre Anomalien.
  • Behandlung
    Sofortige medizinische Abklärung und Behandlung.

Ursachen für Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die sowohl physische als auch psychologische Ursprünge haben. Die Ursachen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: physische und psychologische Faktoren. Daneben gibt es umweltbedingte Einflüsse und Lebensstilfaktoren, die ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen können. Oft ist die genaue Ursache komplex und multifaktoriell.

Stress und psychische Faktoren

Psychische Belastungen und Stress gehören zu den häufigsten Auslösern von Kopfschmerzen, insbesondere von Spannungskopfschmerzen und Migräne. Stress kann verschiedene Formen annehmen:

  • Emotionaler Stress
    Arbeitsbelastung, familiäre Konflikte, finanzielle Sorgen oder andere persönliche Schwierigkeiten können Spannungskopfschmerzen und Migräne fördern. Der Körper reagiert auf Stress mit einer erhöhten Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol und Adrenalin, die das Nervensystem stimulieren und die Schmerzwahrnehmung erhöhen können.
  • Angst und Depression
    Menschen, die unter chronischer Angst oder Depressionen leiden, sind häufig anfälliger für Kopfschmerzen. Depressionen gehen oft mit Schlafstörungen, Appetitverlust und Müdigkeit einher, die ebenfalls Kopfschmerzen begünstigen können.
  • Mentale Erschöpfung und Überlastung
    Längere Phasen intensiver geistiger Anstrengung, wie z.B. Prüfungen oder Projekte mit engen Fristen, können die Anspannung im Kopf- und Nackenbereich erhöhen und zu Spannungskopfschmerzen führen.

Schlafstörungen

Ein gestörter Schlafrhythmus ist ein bekannter Risikofaktor für verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Zu den relevanten Schlafproblemen gehören:

  • Schlafmangel
    Unzureichender Schlaf – sowohl in Quantität als auch Qualität – kann Migräne und Spannungskopfschmerzen auslösen. Während des Schlafs regeneriert sich das Nervensystem, und wenn diese Regeneration gestört ist, reagiert der Körper empfindlicher auf Schmerzreize.
  • Übermäßiger Schlaf
    Überraschenderweise kann auch übermäßiger Schlaf, insbesondere das “Ausschlafen” am Wochenende, sogenannte “Wochenendkopfschmerzen” hervorrufen, die häufig Migräne ähneln.
  • Schlafapnoe
    Diese Schlafstörung, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafes kommt, führt zu einer schlechten Sauerstoffversorgung des Gehirns. Eine Folge können morgendliche Kopfschmerzen sein, die oft dumpf und drückend sind.

Körperliche Ursachen und Erkrankungen

Manche Kopfschmerzen sind direkt auf körperliche Probleme oder Grunderkrankungen zurückzuführen:

  • Muskelverspannungen
    Verspannungen, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich, sind ein häufiger Grund für Spannungskopfschmerzen. Diese Verspannungen können durch schlechte Haltung, langes Sitzen am Schreibtisch, Überbeanspruchung der Muskeln oder Stress entstehen.
  • Haltungsprobleme
    Eine schlechte Körperhaltung, insbesondere bei Menschen, die lange Zeit vor dem Computer verbringen oder in einer ungünstigen Position sitzen, kann zu Muskelverspannungen und damit zu Kopfschmerzen führen. Hierbei ist oft die Nackenmuskulatur betroffen, die eng mit der Kopfhautmuskulatur verbunden ist.
  • Sinusitis
    Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kann Kopfschmerzen verursachen, die durch Druckgefühl in der Stirn, den Wangen und hinter den Augen gekennzeichnet sind. Diese Kopfschmerzen verstärken sich oft, wenn man sich nach vorne beugt oder den Kopf bewegt.
  • Zahn- und Kieferprobleme
    Probleme im Kiefergelenk (z.B. Kiefergelenkdysfunktion oder Zähneknirschen) können Schmerzen im Kopf- und Gesichtsbereich verursachen. Menschen, die unter Bruxismus leiden, bei dem sie nachts die Zähne zusammenbeißen oder knirschen, haben ein erhöhtes Risiko für Kopfschmerzen.
  • Erkrankungen des Nervensystems
    Schwere neurologische Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen (Meningitis), Gehirnentzündungen (Enzephalitis) oder Tumore können Kopfschmerzen als Begleitsymptom verursachen. Diese Kopfschmerzen sind oft plötzlich und intensiv und gehen mit weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinsveränderungen einher.

Hormonelle Ursachen

Hormonelle Schwankungen, besonders bei Frauen, spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Kopfschmerzen, insbesondere bei Migräne:

  • Menstruationszyklus
    Viele Frauen leiden während ihrer Menstruation unter Migräne, was auf den hormonellen Abfall von Östrogen vor Beginn der Periode zurückzuführen ist. Diese Art von Migräne wird als „menstruelle Migräne“ bezeichnet und tritt oft in den zwei Tagen vor oder nach dem Beginn der Menstruation auf.
  • Schwangerschaft
    Während der Schwangerschaft kann es, insbesondere im ersten und dritten Trimester, zu hormonell bedingten Kopfschmerzen kommen. Bei manchen Frauen verbessern sich Migränesymptome während der Schwangerschaft, bei anderen verschlechtern sie sich.
  • Menopause
    Hormonelle Veränderungen während der Menopause, insbesondere der Östrogenabfall, können die Häufigkeit von Kopfschmerzen bei Frauen erhöhen.

Ernährung und Dehydration

Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Prävention von Kopfschmerzen. Einige Lebensmittel und Gewohnheiten können Migräne und andere Kopfschmerzarten auslösen:

  • Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke
    Schokolade, gereifter Käse, stark verarbeitete Lebensmittel, Rotwein und koffeinhaltige Getränke gehören zu den häufigsten Nahrungsmitteln, die bei empfindlichen Menschen Migräneattacken auslösen können. Auch Mononatriumglutamat (MSG), ein Geschmacksverstärker, der in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist, wird häufig mit Kopfschmerzen in Verbindung gebracht.
  • Dehydration
    Unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu Kopfschmerzen führen, insbesondere in warmen oder trockenen Umgebungen. Dehydrationskopfschmerzen sind oft von mittlerer Intensität und äußern sich als dumpfer Schmerz im gesamten Kopfbereich.
  • Blutzuckerschwankungen
    Ausgelassene Mahlzeiten oder zuckerreiche Lebensmittel können zu starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels führen, was Kopfschmerzen, insbesondere bei Migränepatienten, auslösen kann.

Umweltfaktoren und äußere Reize

Die Umwelt und externe Reize können Kopfschmerzen sowohl direkt als auch indirekt beeinflussen. Zu den relevanten Faktoren gehören:

  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
    Grelles oder flackerndes Licht, wie es in vielen Büros oder durch Bildschirme ausgestrahlt wird, kann bei manchen Menschen Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, auslösen. Viele Betroffene von Migräne berichten, dass starkes Sonnenlicht oder fluoreszierende Lichter ihre Symptome verschlimmern.
  • Gerüche (Osmophobie)
    Bestimmte starke Gerüche wie Parfüms, Reinigungsmittel oder Rauch können Migräne bei empfindlichen Menschen auslösen.
  • Lärmempfindlichkeit (Phonophobie)
    Lärm, insbesondere laute, wiederholende oder plötzliche Geräusche, kann Migräne- und Spannungskopfschmerzen verschlimmern oder auslösen. Lärmbelastung, wie sie in Großstädten oft vorkommt, kann den Stresspegel erhöhen und somit Kopfschmerzen begünstigen.
  • Wetterveränderungen
    Barometrische Druckveränderungen, wie sie bei Wetterumschwüngen oder vor Stürmen auftreten, können Migräne bei wetterfühligen Menschen auslösen. Auch hohe Luftfeuchtigkeit oder extreme Hitze werden oft als Trigger genannt.

Medikamente und Substanzen

Verschiedene Medikamente und Substanzen können Kopfschmerzen verursachen oder verstärken:

  • Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzen
    Die regelmäßige und übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei chronischen Kopfschmerzen, kann zu sogenannten „Rebound-Kopfschmerzen“ führen. Dies betrifft vor allem Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen oder Triptane, die zu häufig eingenommen werden.
  • Koffeinentzug
    Menschen, die regelmäßig koffeinhaltige Getränke konsumieren, können Kopfschmerzen bekommen, wenn sie ihre Koffeinzufuhr abrupt reduzieren oder beenden. Diese Entzugserscheinungen sind typisch bei Menschen, die viel Kaffee, Tee oder Energydrinks konsumieren.
  • Alkohol
    Alkohol, besonders Rotwein und Bier, kann Kopfschmerzen oder Migräneattacken bei empfindlichen Menschen auslösen. Alkohol erweitert die Blutgefäße im Gehirn, was die Schmerzwahrnehmung erhöhen kann.

Andere Faktoren

  • Genetische Veranlagung
    Migräne und andere Kopfschmerztypen können familiär gehäuft auftreten. Wenn ein Elternteil unter Migräne leidet, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder betroffen sind.
  • Flugreisen und Höhenveränderungen
    Druckveränderungen während des Fliegens oder Aufenthalts in großer Höhe können Kopfschmerzen verursachen, insbesondere bei Menschen, die bereits an Migräne leiden.

Diagnose und Abklärung

Die Diagnose von Kopfschmerzen erfolgt meist durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Ein Arzt wird nach den genauen Symptomen, der Dauer und Häufigkeit der Kopfschmerzen fragen sowie nach möglichen Auslösern oder begleitenden Symptomen. Bei Verdacht auf sekundäre Kopfschmerzen oder ernsthafte Erkrankungen können weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich sein, wie z.B.:

  • Bildgebende Verfahren
    Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) des Kopfes können helfen, strukturelle Anomalien wie Tumore, Blutungen oder entzündliche Prozesse auszuschließen.
  • Blutuntersuchungen
    Um Infektionen oder systemische Erkrankungen als Ursache der Kopfschmerzen auszuschließen.
  • Lumbalpunktion
    Diese Untersuchung wird durchgeführt, wenn Verdacht auf eine Hirnhautentzündung oder andere neurologische Erkrankungen besteht.

Behandlung von Kopfschmerzen

Die Behandlung von Kopfschmerzen richtet sich nach deren Ursache und Art. Eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen ist oft der effektivste Ansatz.

Medikamentöse Behandlung

  • Akuttherapie
    Bei akuten Kopfschmerzen werden häufig frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure eingesetzt. Für Migräne stehen spezifische Migränemedikamente wie Triptane zur Verfügung, die auf die zugrunde liegenden Mechanismen der Migräneattacke abzielen.
  • Prophylaxe bei chronischen Kopfschmerzen
    Wenn Kopfschmerzen häufig auftreten, kann eine prophylaktische medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden. Zu den gebräuchlichen Medikamenten gehören Betablocker, Antiepileptika, Kalziumkanalblocker und bestimmte Antidepressiva, die helfen, die Kopfschmerzhäufigkeit zu reduzieren.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Stressbewältigung und Entspannungstechniken
    Methoden wie progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Spannungskopfschmerzen zu lindern und Migräneattacken vorzubeugen. Besonders bei stressbedingten Kopfschmerzen sind solche Techniken äußerst hilfreich.
  • Physiotherapie
    Bei Kopfschmerzen, die durch muskuläre Verspannungen oder Fehlhaltungen ausgelöst werden, kann eine gezielte Physiotherapie oder Massage zur Linderung beitragen. Manuelle Therapie und Korrektur der Haltung können langfristige Erfolge erzielen.
  • Akupunktur
    Akupunktur wird als alternative Therapieform immer beliebter und viele Patienten berichten von einer Linderung chronischer Kopfschmerzen, insbesondere bei Migräne.
  • Biofeedback
    Diese Technik lehrt Patienten, die Kontrolle über physiologische Vorgänge wie Muskelspannung oder Herzfrequenz zu erlangen. Es wird besonders bei Migräne und Spannungskopfschmerzen eingesetzt.

Lebensstiländerungen

Ein gesunder Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Kopfschmerzen. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichender Schlaf und der Abbau von Stress sind essenzielle Maßnahmen. Zudem sollten bekannte Auslöser von Kopfschmerzen, wie bestimmte Nahrungsmittel oder Umweltfaktoren, möglichst vermieden werden.

ICD-10-Kodierung

Die ICD-10-Kodierung für Kopfschmerzen unterscheidet verschiedene Arten von Kopfschmerzen und deren Ursachen.

  • R51.0 – Kopfschmerzen, vom Spannungstyp
  • R51.9 – Kopfschmerzen, nicht näher bezeichnet
  • G43.0 – Migräne ohne Aura
  • G43.1 – Migräne mit Aura
  • G44.0 – Clusterkopfschmerzen
  • G44.1 – Vasomotorische Kopfschmerzen
  • G44.2 – Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen
  • G44.8 – Sonstige näher bezeichnete Kopfschmerzen
  • G44.9 – Nicht näher bezeichnete Kopfschmerzen

Zusammenfassung

Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom und werden in primäre (wie Migräne und Spannungskopfschmerzen) und sekundäre (z.B. durch Erkrankungen oder Medikamente verursacht) unterteilt. Ursachen reichen von Stress, Schlafmangel, hormonellen Schwankungen bis hin zu körperlichen Verspannungen. Die Behandlung umfasst Schmerzmittel, Physiotherapie, Entspannungstechniken und vorbeugende Maßnahmen wie gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die richtige Therapie zu finden und Kopfschmerzen effektiv zu behandeln.

Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch ersetzt er eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte zusätzlich den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Quellen

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