Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das mit Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Aufnahmen von Organen und Geweben im Körper erstellt, ohne Röntgenstrahlen zu verwenden.

Stephan Wäsche 144 Aufrufe
Lesezeit: 12 Min.
Ein MRT-Gerät erzeugt mit einem starken Magnetfeld und Radiowellen detaillierte Bilder des Körperinneren. Es besteht aus einer röhrenförmigen Magnetkammer, in die der Patient für den Scan eingeführt wird.© Foto: Gorodenkoff (Shutterstock)

Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch bekannt als Kernspintomographie, ist ein bildgebendes Verfahren, das in der Medizin verwendet wird, um detaillierte Querschnittsbilder des Körpers zu erzeugen. Dieses Verfahren kommt ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen aus, was es von anderen Bildgebungstechniken wie der Computertomographie (CT) unterscheidet. Die MRT nutzt starke Magnetfelder, Radiowellen und einen Computer, um genaue Bilder von Organen, Geweben und anderen Strukturen im Körper zu erzeugen.

Magnetresonanztomographie
Synonym
Magnetresonanztomografie, Kernspintomographie
Ausprache (IPA)
[maɡˌneːtʁezoˈnantstomoɡʁaˌfiː]
Plural
Magnetresonanztomographien
Abkürzung
MRT
Englisch
magnet resonance imaging (MRI)

Definition

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von starken Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Querschnittsbilder des Körpers erstellt. Sie liefert besonders präzise Darstellungen von Weichteilen, Organen und Gelenken, ohne schädliche Strahlung zu verwenden. Die MRT wird zur Diagnose von Erkrankungen in der Neurologie, Kardiologie, Onkologie und Orthopädie eingesetzt, oft ergänzt durch Kontrastmittel zur Bildverbesserung.

Grundlagen der MRT

Physikalische Prinzipien

Die MRT basiert auf den physikalischen Eigenschaften der Kernspinresonanz (Nuclear Magnetic Resonance, NMR). Wasserstoffatome, die in großen Mengen im menschlichen Körper vorhanden sind, spielen eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Diese Atome bestehen aus einem Proton, das wie ein kleiner Magnet wirkt und sich um seine eigene Achse dreht, wodurch ein magnetisches Moment entsteht.

Magnetfelder und Radiofrequenzen

  • Starkes Magnetfeld
    Der Patient wird in ein starkes Magnetfeld (typischerweise 1,5 Tesla oder mehr) gebracht. Dieses Magnetfeld richtet die magnetischen Momente der Wasserstoffprotonen im Körper aus, sodass sie sich parallel oder antiparallel zum Magnetfeld ausrichten.
  • Radiofrequenzimpuls
    Ein Radiofrequenzimpuls (RF) wird an den Körper gesendet, der auf eine bestimmte Frequenz abgestimmt ist, die von der Stärke des Magnetfelds abhängt. Dieser Impuls kippt die Ausrichtung der Protonen aus ihrer Gleichgewichtslage, wodurch sie Energie aufnehmen und in einen angeregten Zustand versetzt werden.
  • Relaxation
    Nach dem Ausschalten des RF-Impulses kehren die Protonen in ihre ursprüngliche Ausrichtung zurück, indem sie die aufgenommene Energie in Form von Radiowellen abgeben. Dieser Prozess wird als Relaxation bezeichnet und erfolgt in zwei Hauptphasen:
    • T1-Relaxation (Spin-Gitter-Relaxation)
      Dies ist die Zeit, die benötigt wird, damit die Protonen wieder ihre Längsausrichtung im Magnetfeld erreichen.
    • T2-Relaxation (Spin-Spin-Relaxation)
      Dies ist die Zeit, die benötigt wird, damit die Protonen ihre Querausrichtung zueinander verlieren.

Bildentstehung

Die von den Protonen abgegebene Energie wird von Empfangsspulen aufgefangen und in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale werden von einem Computer verarbeitet, um Bilder zu erstellen. Die Bildgebung kann in verschiedenen Ebenen erfolgen (axial, sagittal, koronal), was eine detaillierte dreidimensionale Rekonstruktion der inneren Strukturen ermöglicht.

Durch Anpassung der Parameter des RF-Impulses und der Zeitintervalle kann die Bildgebung unterschiedlich gewichtet werden, um verschiedene Gewebearten besser darzustellen:

  • T1-gewichtete Bilder
    Diese Bilder haben einen hohen Kontrast zwischen Fett und Wasser und eignen sich gut zur Darstellung der Anatomie und Struktur des Gehirns sowie zur Identifikation von pathologischen Veränderungen.
  • T2-gewichtete Bilder
    Diese Bilder haben einen hohen Kontrast zwischen Flüssigkeiten und Gewebe und sind besonders nützlich zur Identifikation von Ödemen, Entzündungen und anderen pathologischen Zuständen.

Einsatzgebiete: Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird in einer Vielzahl von medizinischen Disziplinen eingesetzt, da sie hochauflösende und detaillierte Bilder von Weichteilen, Organen und anderen Strukturen im Körper liefert. Zu den wichtigsten Einsatzgebiete der MRT zählen:

Neurologie

Die MRT ist besonders wertvoll in der Neurologie, da sie das Gehirn und das zentrale Nervensystem detailliert abbilden kann. Sie wird verwendet, um verschiedene neurologische Erkrankungen zu diagnostizieren und zu überwachen.

  • Schlaganfall
    Die Magnetresonanztomographie kann sehr frühzeitig Ischämien (Mangeldurchblutungen) im Gehirn erkennen, die zu einem Schlaganfall führen. Sie ist empfindlicher als die Computertomographie (CT) in der Frühphase eines Schlaganfalls.
  • Tumore
    Hirntumore und Tumore des Rückenmarks lassen sich sehr gut mit der MRT darstellen, da sie zwischen verschiedenen Gewebearten unterscheiden kann.
  • Multiple Sklerose (MS)
    Die MRT ist das wichtigste Diagnosewerkzeug zur Erkennung von Läsionen, die durch MS verursacht werden. Es hilft auch, den Verlauf der Krankheit zu überwachen.
  • Aneurysmen und Blutungen
    Die MRT kann Aneurysmen (Gefäßerweiterungen) oder Hirnblutungen erkennen, ohne auf Röntgenstrahlen angewiesen zu sein.
  • Epilepsie
    Die MRT wird auch zur Lokalisierung von Strukturen im Gehirn verwendet, die epileptische Anfälle verursachen.
  • Alzheimer-Demenz
    Die Magnetresonanztomographie spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnostik von Alzheimer. Typische Veränderungen, die in der MRT sichtbar sind, umfassen eine Atrophie (Schrumpfung) bestimmter Hirnareale, insbesondere des Hippocampus.
Im MRT zeigt ein Alzheimer-Gehirn eine deutliche Schrumpfung (Atrophie) des Hippocampus und der kortikalen Areale, insbesondere der Temporallappen, sowie erweiterte Ventrikel durch Gewebeverlust.

Orthopädie

In der Orthopädie wird die Magnetresonanztomographie häufig eingesetzt, um Weichteile, Knochenstrukturen und Gelenke detailliert zu untersuchen. Da sie ein hervorragendes Bild von Knorpeln, Bändern, Sehnen und Muskeln bietet, ist sie ideal für die Diagnose von Verletzungen und degenerativen Erkrankungen.

  • Bandscheibenvorfälle
    Die Magnetresonanztomographie ist das bevorzugte Verfahren zur Diagnose von Bandscheibenvorfällen und anderen Problemen der Wirbelsäule.
  • Meniskusrisse
    Die Untersuchung von Knorpelstrukturen im Kniegelenk, wie dem Meniskus, wird häufig mit MRT durchgeführt.
  • Kreuzbandverletzungen
    Sportverletzungen, wie Risse des vorderen Kreuzbandes, können detailliert untersucht werden.
  • Arthrose
    Frühstadien der Gelenkdegeneration, z.B. durch Arthrose, lassen sich durch MRT präzise darstellen.
  • Knochen- und Weichteiltumore
    Die Magnetresonanztomographie kann sowohl Knochen- als auch Weichteiltumore abbilden, was ihre Anwendung in der Onkologie erweitert.

Kardiologie

Die kardiale MRT (CMR) ist eine spezifische Anwendung zur Untersuchung des Herzens und der großen Blutgefäße. Sie liefert wichtige Informationen über die Herzstruktur und -funktion und hilft, verschiedene Herzerkrankungen zu diagnostizieren.

  • Herzinfarkte
    Die MRT kann Narbengewebe nach einem Herzinfarkt sichtbar machen und die Funktion des Herzmuskels bewerten.
  • Herzklappenerkrankungen
    Die Magnetresonanztomographie ermöglicht es, die Herzklappen und deren Funktion zu beurteilen.
  • Kardiomyopathien
    Verschiedene Erkrankungen des Herzmuskels (z.B. hypertrophe oder dilatative Kardiomyopathie) können genau diagnostiziert und überwacht werden.
  • Angeborene Herzfehler
    Bei Kindern und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern ist die MRT eine wertvolle Technik, um die Anatomie des Herzens und der Gefäße zu untersuchen.
  • Aneurysmen und Dissektionen
    Die MRT kann Erweiterungen oder Einrisse in großen Arterien, wie der Aorta, erkennen.

Onkologie

In der Onkologie spielt die Magnetresonanztomographie eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Stadieneinteilung von Tumoren. Sie ermöglicht eine präzise Abgrenzung von Tumorgewebe und gesunden Strukturen und hilft dabei, den Verlauf der Therapie zu überwachen.

  • Brustkrebs
    Die MRT wird bei der Früherkennung von Brustkrebs verwendet, insbesondere bei Frauen mit dichtem Brustgewebe, das in der Mammographie schwer darstellbar ist.
  • Prostatakrebs
    Die multiparametrische Magnetresonanztomographie der Prostata ist ein fortschrittliches Verfahren, um Prostatakrebs zu diagnostizieren und zu überwachen.
  • Lebertumoren
    Die Magnetresonanztomographie ist sehr empfindlich für die Darstellung von Lebertumoren, insbesondere bei der Beurteilung von Lebermetastasen und hepatozellulären Karzinomen.
  • Nierentumoren
    Die MRT hilft, Nierenkrebs von gutartigen Nierenläsionen zu unterscheiden und die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen.
  • Tumore des Gehirns und Rückenmarks
    Die MRT ist das primäre Bildgebungsverfahren zur Erkennung von primären und metastasierenden Tumoren des Nervensystems.

Abdomen und Becken

Die Magnetresonanztomographie wird häufig zur Untersuchung der Bauchorgane und des Beckens eingesetzt. Sie ermöglicht detaillierte Einblicke in Organe wie die Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Fortpflanzungsorgane.

  • Leber
    Die MRT eignet sich hervorragend zur Erkennung von Lebertumoren, Zirrhose und Lebermetastasen. Auch entzündliche Erkrankungen können gut dargestellt werden.
  • Bauchspeicheldrüse
    Pankreastumore, Pankreatitis und andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse können mit der Magnetresonanztomographie präzise diagnostiziert werden.
  • Nieren
    Die MRT wird verwendet, um Nierenzysten, Tumore und Gefäßerkrankungen der Nieren zu beurteilen.
  • Beckenorgane
    Bei Frauen wird die MRT verwendet, um die Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter darzustellen, was bei der Diagnose von Tumoren, Endometriose und anderen gynäkologischen Erkrankungen hilfreich ist. Bei Männern kann die MRT verwendet werden, um Prostata- und Harnblasenerkrankungen zu untersuchen.
  • Darm
    Die Magnetresonanztomographie kann auch bei der Untersuchung von Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Darmtumoren eingesetzt werden, vor allem in der MRT-Enterographie, einer spezialisierten Technik zur Darstellung des Dünndarms.

Angiographie

Die MRT-Angiographie (MRA) ist eine spezielle Technik zur Darstellung von Blutgefäßen ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen oder jodhaltigem Kontrastmittel. Sie wird verwendet, um Blutfluss, Stenosen (Verengungen) und Aneurysmen in Arterien und Venen zu untersuchen.

  • Kopf und Hals
    Die MRA wird verwendet, um Blutgefäße im Gehirn und Hals zu untersuchen, beispielsweise bei Verdacht auf Aneurysmen oder arteriovenöse Malformationen (AVMs).
  • Aorta und große Gefäße
    Die MRT-Angiographie ist ein wertvolles Werkzeug zur Beurteilung der Aorta, insbesondere zur Erkennung von Aortenaneurysmen und Dissektionen.
  • Periphere Arterien
    Die MRA wird häufig zur Untersuchung der Blutgefäße in den Beinen verwendet, insbesondere bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK).

Gynäkologie und Urologie

Die Magnetresonanztomographie wird auch in der Gynäkologie und Urologie eingesetzt, um Erkrankungen des Reproduktionssystems und der Harnwege zu diagnostizieren.

  • Endometriose
    Die MRT kann die Ausbreitung von Endometrioseherden im Becken und Bauchraum sichtbar machen.
  • Gebärmuttermyome
    MRT-Scans helfen, Myome in der Gebärmutter zu lokalisieren und deren Größe und Position zu bestimmen.
  • Prostatadiagnostik
    Die Magnetresonanztomographie wird zur Untersuchung der Prostata und zur Erkennung von Prostatakrebs eingesetzt. Sie hilft, Tumorgröße, -lage und -ausbreitung zu beurteilen.
  • Blasenkarzinome
    Die MRT ist eine nicht-invasive Methode zur Beurteilung der Harnblase und zur Diagnose von Blasentumoren.

Ablauf der MRT-Untersuchung

Eine MRT-Untersuchung ist in der Regel nicht-invasiv und schmerzfrei, dauert jedoch relativ lange im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren wie der CT. Ein üblicher MRT-Scan dauert zwischen 20 und 60 Minuten, abhängig von der untersuchten Körperregion.

  1. Vorbereitung
    Der Patient legt sich auf einen beweglichen Untersuchungstisch. Je nach Art der Untersuchung kann es notwendig sein, ein Kontrastmittel zu injizieren, um bestimmte Gewebe oder Blutgefäße besser sichtbar zu machen.
  2. Der Scan-Prozess
    Während des Scans muss der Patient still liegen, da jede Bewegung die Bildqualität beeinträchtigen kann. Der Tisch wird in den Magneten des MRT-Geräts geschoben, der wie eine große, röhrenförmige Maschine aussieht.
  3. Geräusche
    Während der Untersuchung erzeugt das MRT-Gerät laute Klopfgeräusche, die durch die schnellen Umschaltungen der Magnetfelder entstehen. Viele Patienten tragen deshalb Ohrstöpsel oder Kopfhörer.
  4. Nach der Untersuchung
    Nach dem Scan ist der Patient sofort wieder mobil und kann seine normalen Aktivitäten fortsetzen, es sei denn, ein Beruhigungsmittel wurde verabreicht.

Kontrastmittel

Manchmal wird ein Kontrastmittel, häufig auf Basis von Gadolinium, intravenös verabreicht, um die Bildqualität zu verbessern. Gadolinium verbessert den Kontrast zwischen verschiedenen Gewebetypen, indem es die Relaxationszeiten der Protonen ändert, was in bestimmten Fällen, z.B. bei Tumoren oder Entzündungen, hilfreich ist. Obwohl Gadolinium im Allgemeinen gut verträglich ist, sollten Patienten mit Nierenproblemen vorsichtig sein, da es in seltenen Fällen zu einer schweren Komplikation namens nephrogene systemische Fibrose führen kann.

Sicherheitsaspekte und Kontraindikationen

Die MRT gilt im Allgemeinen als sicher, da sie keine ionisierende Strahlung verwendet. Es gibt jedoch einige Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Implantate und Metalle
    Patienten mit bestimmten Metallimplantaten, Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Geräten können möglicherweise keine MRT-Untersuchung erhalten, da das starke Magnetfeld diese Geräte beeinflussen oder beschädigen könnte.
  • Kontrastmittel
    In einigen Fällen wird ein Kontrastmittel (Gadolinium) verwendet, um die Bildgebung zu verbessern. Patienten mit Nierenfunktionsstörungen müssen vorsichtig sein, da Gadolinium nephrogen systemische Fibrose (NSF) verursachen kann.
  • Schwangerschaft
    Obwohl keine schädlichen Auswirkungen auf den Fötus nachgewiesen wurden, wird die MRT während der Schwangerschaft mit Vorsicht verwendet, insbesondere im ersten Trimester.

Vorteile und Nachteile

Vorteile

  • Keine Strahlung
    Im Gegensatz zu Röntgen oder CT verwendet die Magnetresonanztomographie keine ionisierende Strahlung, was sie besonders sicher für die wiederholte Anwendung macht.
  • Exzellente Bildqualität
    Besonders bei Weichteilen bietet die MRT eine überlegene Bildqualität im Vergleich zu anderen Verfahren.
  • Breites Anwendungsspektrum
    Die Magnetresonanztomographie kann nahezu jedes Gewebe im Körper untersuchen, von Knochen und Gelenken über Organe bis hin zum Nervensystem.

Nachteile

  • Dauer
    MRT-Untersuchungen dauern länger als andere bildgebende Verfahren.
  • Kosten
    Die Magnetresonanztomographie ist teurer als andere Bildgebungsverfahren wie die Röntgenuntersuchung oder der Ultraschall.
  • Nicht für alle Patienten geeignet
    Patienten mit implantierten medizinischen Geräten (z.B. Herzschrittmacher) können möglicherweise keine MRT-Untersuchung erhalten. Außerdem kann es für Menschen mit Klaustrophobie unangenehm sein, in der engen Röhre des Geräts zu liegen.
  • Metallische Objekte im Körper
    Menschen mit Metallimplantaten oder Fragmenten im Körper können nicht immer sicher in einem Magnetresonanztomographie untersucht werden, da das starke Magnetfeld metallische Objekte bewegen oder erhitzen kann.

Hintergrund

Die Magnetresonanztomographie (MRT) wurde in den 1970er Jahren entwickelt und basiert auf der Kernspinresonanz, einem physikalischen Prinzip, das in den 1940er Jahren entdeckt wurde. Anfangs war sie als „Kernspintomographie“ bekannt, der Begriff „Kern“ wurde jedoch entfernt, um Missverständnisse hinsichtlich radioaktiver Strahlung zu vermeiden. Die Entwicklung der MRT revolutionierte die medizinische Bildgebung, da sie eine präzise und nicht-invasive Untersuchung des Körpers ermöglicht, ohne den Einsatz von Röntgenstrahlung.

Die Grundlage der MRT ist die Reaktion von Wasserstoffprotonen auf starke Magnetfelder. Da der menschliche Körper zu einem großen Teil aus Wasser besteht, spielen Wasserstoffatome eine zentrale Rolle bei der Bildgebung. Durch den Einfluss des Magnetfelds und der Radiowellen wird die Bewegung dieser Protonen verändert, und die dabei erzeugten Signale werden von Sensoren erfasst und zu detaillierten Bildern umgewandelt. Diese Technologie hat die diagnostischen Möglichkeiten in vielen Bereichen der Medizin erheblich verbessert, insbesondere bei der Erkennung von Weichteil- und Nervensystemerkrankungen.

Im Laufe der Jahre wurden die MRT-Techniken weiter verfeinert. Heute existieren spezialisierte Formen wie die funktionelle MRT (fMRT), die Gehirnaktivitäten in Echtzeit abbildet, sowie die Magnetresonanzspektroskopie (MRS), die chemische Veränderungen im Gewebe analysiert. Diese kontinuierlichen technologischen Fortschritte machen die MRT zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der modernen Medizin.

Zusammenfassung

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das starke Magnetfelder und Radiowellen verwendet, um detaillierte Bilder von Organen und Geweben im Körper zu erzeugen. Im Gegensatz zu Röntgen– und CT-Scans nutzt die MRT keine ionisierende Strahlung. Sie ist besonders nützlich zur Untersuchung von Weichteilen wie Gehirn, Muskeln, Gelenken und inneren Organen. Das Verfahren ist nicht-invasiv und kann dreidimensionale Bilder liefern, die Ärzten helfen, Diagnosen zu stellen und Behandlungspläne zu erstellen. Die MRT wird häufig in der Neurologie, Orthopädie und Onkologie eingesetzt.

Quellen

  • Magnetic Resonance Imaging (MRI) (ohne Datum) National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering. Verfügbar unter: https://www.nibib.nih.gov/science-education/science-topics/magnetic-resonance-imaging-mri (Zugegriffen: 28. Juni 2024).
  • DocCheck, M. B. (2003b) Kernspintomographie, DocCheck Flexikon. DocCheck Community GmbH. Verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Kernspintomographie (Zugegriffen: 28. Juni 2024).
  • Andreae, S. (Hrsg.). (2008). Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen (2. Aufl.). Thieme.
  • Foto: Alzheimer-Gehirn im MRT – Atthapon Raksthaput (Shutterstock)
Artikel teilen
Die mobile Version verlassen