Rauchstopp vor dem 40. Lebensjahr: Lebenserwartung von Nichtrauchern erreichen

Eine Studie zeigt: Wer das Rauchen vor dem 40. Lebensjahr aufgibt, kann fast die gleiche Lebenserwartung wie Nichtraucher erreichen. Der positive Effekt zeigt sich bereits nach wenigen Jahren.

Stephan Wäsche 68 Aufrufe
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Rauchen ist eine der führenden vermeidbaren Todesursachen weltweit. Es erhöht das Risiko für Herzkrankheiten, Krebs und Atemwegserkrankungen und verkürzt die Lebenserwartung um durchschnittlich 10 Jahre.© Foto: freepik

Eine aktuelle kanadische Studie hat ergeben, dass Menschen, die das Rauchen vor ihrem 40. Lebensjahr aufgeben, fast dieselbe Lebenserwartung wie lebenslange Nichtraucher erreichen können. Dies ist eine bedeutende Erkenntnis, die zeigt, dass das Aufhören zu rauchen einen großen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat, besonders wenn der Entschluss in einem relativ jungen Alter gefasst wird.

Rauchen als erheblicher Risikofaktor für die Gesundheit

Rauchen ist seit Langem als einer der gefährlichsten Lebensstilfaktoren bekannt, der gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Nach den Erkenntnissen des Deutschen Krebsforschungszentrums verkürzt das Rauchen die Lebenszeit erheblich: Ein Mann, der mehr als zehn Zigaretten täglich raucht, verliert im Durchschnitt 9,4 Lebensjahre, während es bei Frauen 7,3 Lebensjahre sind. Selbst bei einem geringeren Konsum – also weniger als zehn Zigaretten am Tag – verringert sich die Lebenserwartung noch um etwa fünf Jahre für beide Geschlechter. Dies verdeutlicht, dass jeglicher Zigarettenkonsum, egal in welcher Menge, einen erheblichen negativen Einfluss auf die Lebenserwartung hat.

Rauchen aufgeben: Ein Schritt zu einer längeren Lebenszeit

Die jüngste Studie der University of Toronto, die in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift New England Journal of Medicine Evidence veröffentlicht wurde, bestätigt, dass ein Rauchstopp bereits nach kurzer Zeit die Lebenserwartung signifikant erhöhen kann. Der bedeutendste Effekt wird bei Personen beobachtet, die das Rauchen vor dem 40. Lebensjahr aufgeben. Sie können nahezu die gleiche Lebenserwartung wie Nichtraucher erreichen. Bereits zehn Jahre nach der letzten Zigarette zeigt sich eine deutliche Verbesserung, wobei die Hälfte des gesundheitlichen Nutzens bereits nach nur drei Jahren eintritt. Diese Ergebnisse betonen, wie schnell der Körper auf das Aufhören mit dem Rauchen reagiert und welche positiven Auswirkungen dies haben kann.

Langzeitbeobachtung von über einer Million Menschen

Die zugrunde liegende Beobachtungsstudie, die sich auf die Daten von 1,5 Millionen Erwachsenen aus den USA, Großbritannien, Kanada und Norwegen stützt, untersuchte die Teilnehmer über einen Zeitraum von 15 Jahren. Die Studie belegt eindrücklich, dass Raucher im Alter zwischen 40 und 79 Jahren ein fast dreimal so hohes Sterberisiko haben wie Nichtraucher, was im Durchschnitt zu einem Verlust von mehr als zehn Lebensjahren führt. Ex-Raucher hingegen konnten ihr Sterberisiko deutlich reduzieren: Es sank auf das 1,3-Fache. Besonders bemerkenswert ist, dass Menschen, die erst kürzlich mit dem Rauchen aufgehört hatten, also vor weniger als drei Jahren, ihre Lebenserwartung bereits um bis zu sechs Jahre verlängerten.

Die gesundheitlichen Vorteile eines Rauchstopps

Die Studie zeigt klar auf, dass das Aufhören mit dem Rauchen insbesondere das Risiko für Gefäßerkrankungen und Krebs erheblich verringert. Auch wenn das Risiko, an einer Atemwegserkrankung zu sterben, weiterhin erhöht bleibt – wahrscheinlich aufgrund bereits eingetretener Lungenschäden –, kann der Rauchstopp dennoch beträchtliche gesundheitliche Vorteile bringen.

Professor Prabhat Jha, einer der Hauptautoren der Studie und Direktor des Zentrums für globale Gesundheitsforschung bei Unity Health Toronto, hebt hervor: „Mit dem Rauchen aufzuhören, ist extrem effektiv, um das Sterberisiko zu senken. Die positiven Effekte sind schnell spürbar, und die Menschen profitieren in bemerkenswert kurzer Zeit von den gesundheitlichen Vorteilen.“

Zusammenfassung

Die Studie unterstreicht erneut, wie entscheidend der Rauchstopp für die Erhöhung der Lebenserwartung ist. Sobald eine Person mit dem Rauchen aufhört, beginnen sich viele Körperfunktionen zu erholen: Die Herzfrequenz und der Blutdruck normalisieren sich, die Lungenfunktion verbessert sich, und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt rapide ab. Langfristig wird das Risiko für schwerwiegende Krankheiten wie Lungenkrebs, Schlaganfälle und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) erheblich reduziert. Besonders erfreulich ist die Erkenntnis, dass Raucher, die vor ihrem 40. Lebensjahr aufhören, fast die gleiche Lebenserwartung wie Nichtraucher erreichen können. Doch auch diejenigen, die später im Leben mit dem Rauchen aufhören, können ihre Lebenserwartung um mehrere wertvolle Jahre verlängern.

Die Botschaft ist klar: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören, und die gesundheitlichen Vorteile können nicht nur das Leben verlängern, sondern auch die Lebensqualität erheblich verbessern.

Quelle

  • Cho, E. R., Brill, I. K., Gram, I. T., Brown, P. E., & Jha, P. (2024). Smoking cessation and short- and longer-term mortality. NEJM Evidence. doi:10.1056/evidoa2300272 – https://evidence.nejm.org/doi/full/10.1056/EVIDoa2300272
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