Stiftung Deutsche Krebshilfe

Die Deutsche Krebshilfe kämpft seit 1974 gegen Krebs: Sie fördert Forschung, klärt auf, unterstützt Patienten und verbessert die Versorgung. Finanziert durch Spenden, agiert sie unabhängig und gemeinnützig.

Stephan Wäsche 276 Aufrufe
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Die Stiftung Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Bonn. Sie fördert Krebsforschung, Aufklärung, Prävention und unterstützt Krebspatienten durch Spenden und Projekte.© Foto: Sir James (Wikimedia)

Die Deutsche Krebshilfe ist eine der größten und bedeutendsten Organisationen im deutschsprachigen Raum, die sich dem Kampf gegen Krebs verschrieben hat. Ihre Rolle ist vielfältig und umfassend, und sie setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für Krebsforschung, Aufklärung, Prävention und Unterstützung von Krebspatienten ein.

Geschichte

Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel, der Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, gegründet. Mildred Scheel hatte durch ihren Beruf und ihre gesellschaftliche Stellung eine breite Öffentlichkeit und erkannte früh die Notwendigkeit, das Thema Krebs aus der Tabuzone zu holen. In den 1970er Jahren wurde wenig über die Krankheit gesprochen, und Betroffene sowie deren Familien waren oft auf sich allein gestellt.

Mildred Scheel gründete die Organisation mit dem Ziel, den Krebspatienten und ihren Familien direkte Hilfe anzubieten und zugleich die Forschung und Prävention entscheidend voranzubringen. Sie setzte sich dafür ein, dass die Bevölkerung umfassend über die Krankheit und ihre Folgen informiert wird. Durch zahlreiche Medienauftritte und ihre gesellschaftliche Position schaffte sie es, das Thema Krebs ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und eine Welle der Solidarität zu erzeugen.

Seitdem hat die Deutsche Krebshilfe eine bedeutende Entwicklung durchgemacht. Heute ist sie eine der wichtigsten Institutionen im Kampf gegen Krebs in Deutschland und genießt eine hohe Anerkennung auf nationaler und internationaler Ebene.

Aufgaben und Ziele

Die Deutsche Krebshilfe hat ein breites Spektrum an Aufgaben, die sich auf die verschiedenen Aspekte der Bekämpfung von Krebs erstrecken. Die Kernaufgaben lassen sich in die Bereiche Krebsforschung, Aufklärung und Prävention, Unterstützung von Krebspatienten und Verbesserung der medizinischen Versorgung einteilen.

Krebsforschung

Ein zentrales Ziel der Deutschen Krebshilfe ist die Förderung der Krebsforschung. Diese Forschung ist vielfältig und reicht von der Grundlagenforschung über angewandte Forschung bis hin zu klinischen Studien. Die Organisation unterstützt Forschungsprojekte, die sich mit der Entstehung von Krebs, den genetischen und molekularen Grundlagen der Krankheit sowie neuen Therapieansätzen befassen.

Besonders die Translationale Forschung, also die Übertragung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in klinische Anwendungen, ist ein wesentlicher Förderbereich. Klinische Studien, die die Wirksamkeit neuer Behandlungsmethoden überprüfen, werden ebenso gefördert wie Projekte zur Entwicklung neuer Diagnoseverfahren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Versorgungsforschung, die sich mit der Frage beschäftigt, wie Krebspatienten optimal behandelt und betreut werden können.

Die Deutsche Krebshilfe hat im Laufe der Jahre zahlreiche Förderprogramme aufgelegt, um junge Wissenschaftler zu unterstützen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschern zu fördern. Das Ziel ist es, innovative Ansätze zu entwickeln, die die Heilungschancen der Patienten verbessern.

Aufklärung und Prävention

Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich der Deutschen Krebshilfe ist die Aufklärung der Bevölkerung. Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit, und viele Krebsarten könnten durch gezielte Präventionsmaßnahmen verhindert werden. Die Deutsche Krebshilfe klärt über die Risiken von Krebs auf und gibt Hinweise, wie das individuelle Krebsrisiko gesenkt werden kann.

Die Präventionsarbeit konzentriert sich auf mehrere Aspekte:

  • Gesunder Lebensstil
    Durch Kampagnen wird die Bevölkerung über den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Krebsrisiko informiert. Themen wie Ernährung, Bewegung, Nichtrauchen und Sonnenschutz stehen dabei im Mittelpunkt.
  • Früherkennung
    Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können die Heilungschancen bei Krebs erheblich verbessern, da viele Krebserkrankungen in frühen Stadien noch gut behandelbar sind. Die Deutsche Krebshilfe wirbt deshalb intensiv für die Teilnahme an Früherkennungsprogrammen, wie etwa der Darmkrebsvorsorge oder der Brustkrebsfrüherkennung.
  • Risikofaktoren
    Insbesondere Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum zählen zu den größten Risikofaktoren für viele Krebsarten. Die Deutsche Krebshilfe setzt sich aktiv für die Reduzierung dieser Risikofaktoren in der Bevölkerung ein, etwa durch Aufklärungskampagnen und Unterstützung von Präventionsmaßnahmen in Schulen und Betrieben.

Unterstützung von Krebspatienten

Die direkte Unterstützung von Krebspatienten ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Deutschen Krebshilfe. Die Organisation bietet umfangreiche Hilfsangebote, die Patienten und deren Familien in den verschiedenen Phasen der Erkrankung zur Seite stehen. Dazu gehören:

  • Finanzielle Hilfe
    Patienten, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten, können Unterstützung beantragen. Diese Hilfe ist insbesondere für Betroffene gedacht, die durch ihre Erkrankung arbeitsunfähig geworden sind und deren finanzielle Situation sich dadurch dramatisch verschlechtert hat.
  • Informationsangebote
    Die Deutsche Krebshilfe stellt eine Vielzahl von Informationsmaterialien bereit, die sich an Patienten, Angehörige und Interessierte richten. Diese umfassen Broschüren, Ratgeber und digitale Angebote, die über die verschiedenen Krebserkrankungen, Therapieoptionen und den Umgang mit der Krankheit informieren. Zudem gibt es Beratungsangebote, bei denen Betroffene sich individuell zu medizinischen, psychologischen und rechtlichen Fragen beraten lassen können.
  • Psychosoziale Unterstützung
    Ein besonderes Augenmerk liegt auf der psychosozialen Betreuung von Krebspatienten. Krebs ist nicht nur eine physische Belastung, sondern stellt auch eine enorme psychische Herausforderung dar. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt daher den Ausbau von psychoonkologischen Angeboten, um Patienten und deren Angehörigen in dieser schwierigen Phase zur Seite zu stehen.

Verbesserung der Versorgung

Neben der Forschung und Prävention hat die Deutsche Krebshilfe auch einen maßgeblichen Anteil an der Verbesserung der Krebsversorgung in Deutschland. Dazu zählt insbesondere die Förderung von Krebszentren und Palliativstationen. Diese spezialisierten Einrichtungen tragen dazu bei, die Betreuung und Behandlung von Krebspatienten zu optimieren.

Durch die finanzielle Unterstützung von Strukturen wie dem Aufbau von Netzwerken zur interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Onkologen, Chirurgen, Radiologen und anderen medizinischen Fachdisziplinen sorgt die Deutsche Krebshilfe dafür, dass Krebspatienten nach den neuesten wissenschaftlichen Standards behandelt werden können. Zudem werden Projekte zur besseren ambulanten Versorgung von Krebspatienten und zur Weiterentwicklung der Palliativmedizin gefördert.

– Link-Tipp –

Finanzierung

Die Deutsche Krebshilfe ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich ausschließlich durch Spenden finanziert. Dies ist ein wesentliches Merkmal, da es der Organisation erlaubt, vollkommen unabhängig von staatlichen Stellen oder wirtschaftlichen Interessen zu agieren. Diese finanzielle Unabhängigkeit garantiert, dass sämtliche Entscheidungen allein im Interesse der Krebspatienten und der Krebsforschung getroffen werden.

Ein großer Teil der Spenden stammt von Privatpersonen, die die Arbeit der Deutschen Krebshilfe durch einmalige oder regelmäßige Spenden unterstützen. Aber auch Unternehmen, Vereine und Stiftungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Projekte. Zudem fließen auch Testamente und Nachlässe in die Arbeit der Organisation ein.

Die Stiftung Deutsche Krebshilfe legt großen Wert auf Transparenz im Umgang mit den Spendengeldern. Jährlich werden Berichte veröffentlicht, die offenlegen, wie die Gelder eingesetzt werden und welche Projekte gefördert wurden. Dadurch hat die Organisation das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen und gilt als äußerst seriös und effektiv im Einsatz der Mittel.

Kontakt

Wer Fragen zur Arbeit der Deutschen Krebshilfe hat oder selbst Unterstützung benötigt, kann die Organisation über folgende Wege erreichen:


Stiftung Deutsche Krebshilfe
Buschstr. 32
53113 Bonn
Telefon:  +49 (0)228 72990-0
E-Mail: info@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de

50 Jähriges Jubiläum

Die Deutsche Krebshilfe feierte am 25. September 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Seit der Gründung im Jahr 1974 durch Dr. Mildred Scheel hat sich die Organisation zu einer der wichtigsten Akteure im Kampf gegen Krebs in Deutschland entwickelt. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat die Deutsche Krebshilfe maßgeblich zur Verbesserung der Krebsforschung, Patientenversorgung und Aufklärung beigetragen. Über 1,7 Milliarden Euro flossen in Forschungsprojekte, Präventionsprogramme und die Unterstützung von Krebspatienten. Dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung konnte die Organisation ihre Unabhängigkeit bewahren und bleibt eine zentrale Säule im Einsatz gegen Krebs.

Fazit

Die Stiftung Deutsche Krebshilfe spielt eine unverzichtbare Rolle im Kampf gegen Krebs in Deutschland. Durch ihre umfangreiche Arbeit in den Bereichen Forschung, Aufklärung, Prävention und Patientenhilfe trägt sie maßgeblich dazu bei, das Leben von Krebspatienten zu verbessern und die Heilungschancen zu erhöhen. Ihre unabhängige Finanzierung durch Spenden gewährleistet, dass alle Projekte und Entscheidungen ausschließlich im Sinne der Betroffenen getroffen werden. Dank des Engagements der Bevölkerung und der breiten Unterstützung hat die Deutsche Krebshilfe über Jahrzehnte hinweg eine enorme positive Wirkung auf die Bekämpfung der Krankheit erzielt.

Quellen

  • Deutsche Krebshilfe (2024) Krebshilfe.de. Verfügbar unter: https://www.krebshilfe.de (Zugegriffen: 24. September 2024).

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